Einer Umfrage zufolge haben Unternehmen klare Prioritäten, wenn es um die Produktivität ihrer Mitarbeiter geht: Um diese nicht bei der Arbeit zu behindern, werden Sicherheitsmaßnahmen hintenangestellt.
IT-Security ist den meisten Firmen wichtig, doch geht es darum, die Mitarbeiter im Tagesgeschäft nicht zu behindern, muss das Thema oft zurückstecken. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Bromium unter Besuchern der Infosecurity Europe im Sommer. So ist eine produktive Arbeitsumgebung nicht nur für 94 Prozent der Beschäftigten wichtiger als Sicherheitsvorkehrungen, 64 Prozent der Befragten erklärten auch, in ihrem Unternehmen würden Sicherheitseinstellungen angepasst, um den Mitarbeitern mehr Freiheiten zu gewähren – auf Anweisung des Top-Managements. 40 Prozent führten solche Anpassungen auch schon auf Wunsch anderer Abteilungen durch.
»Es ist sicher keine Überraschung, dass Endanwender Themen wie Produktivität und Nutzerkomfort und nicht die Sicherheit priorisieren, aber bisher gingen wir davon aus, dass IT-Security-Teams die Agenda bestimmen, wenn es um den Schutz von geistigem Eigentum, Kundendaten und Netzwerk geht«, zeigt sich Jochen Koehler, Regional Director DACH bei Bromium, erstaunt. »Die Ergebnisse der Befragung sprechen aber eine andere Sprache. Sie zeigen, dass Sicherheitsverantwortliche oft überstimmt werden – angesichts der heutigen Sicherheitsrisiken eigentlich ein inakzeptabler Zustand.«
Vor allem von Sicherheitslösungen, die die Zugriffsmöglichkeiten von Anwender einschränken, würden sich viele IT-Verantwortliche gern trennen. Ganz oben auf der Liste stehen Web Proxys, auf die 32 Prozent der Befragten am liebsten verzichten würden.
Hier stehen natürlich vor allem die Security-Hersteller in der Pflicht, die ihre Lösungen so gestalten müssen, dass sie unauffällig im Hintergrund ihren Dienst verrichten und Anwender bei der Arbeit nicht einschränken.