Das Spam-Volumen geht derzeit erheblich zurück - doch ein gleichzeitiger Anstieg von Virenausbrüchen sorgt dafür, dass die Gefahr im Netz weiter steigt. Der Security-Spezialist Eleven erwartet deswegen einen massiven Umbau von Botnets.
Zwischen Weihnachten und Neujahr ist das Spam-Aufkommen drastisch zurückgegangen. Das hat der Email-Sicherheitsdienstleister Eleven festgestellt. Am 25. Dezember ist die Anzahl der Spam-Mails etwa auf rund ein Viertel des Durchschnittswerts im Dezember zurückgegangen. Mit Ausnahme einer Spam-Welle am 29. Dezember hält der Trend weiterhin an.
Dennoch hat die Gefahr aus dem Netz deutlich zugenommen: Das Research-Team von Eleven verzeichnet seit dem 24. Dezember einen erheblichen Anstieg bei den
Virenausbrüchen. Diese Entwicklung könnte Eleven zufolge auf einen weiteren Botnet-Ausbau hindeuten. Die Sicherheitsexperten von Eleven gehen deswegen davon aus, dass es bald wieder zu einem erhöhten Spam-Anstieg kommen wird.
Der zeitliche Zusammenhang zwischen dem Spam-Rückgang und dem erhöhten Virenausbruch legt nach Ansicht von Eleven nahe, dass Spammer und Botnet-Betreiber derzeit massiv ihre Infrastrukturen umbauen. Virenausbruchswellen traten in der Vergangenheit meist in Folge von Botnet-Abschaltungen auf, als Spammer versuchten, über die massive Verbreitung von Trojanern neue Rechner für Botnets zu kapern und damit die verloren gegangenen Infrastrukturen zu ersetzen. Die Eleven-Experten vermuten deswegen, dass gerade ein Umbau der Infrastrukturen größerer Botnets stattfindet.
Die Sicherheitsexperten haben außerdem einen Unterschied zwischen Unternehmen, die
Spam-E-Mails annehmen und beispielsweise in Quarantäne verschieben und
solchen, die Spam bereits vor der Annahme abweisen, festgestellt. Während bei ersteren
kein sichtbarer Rückgang zu beobachten ist, ist der Rückgang bei letzteren erheblich. Dies deutet darauf hin, dass die Spammer verstärkt ihre Adressbestände
validieren und sich auf die Empfänger konzentrieren, die Spam-E-Mails
annehmen.