»No-Name Crew«-Anführer freigelassen

Der am Sonntag verhaftete Kopf der Hackergruppe »No-Name Crew« ist wieder auf freiem Fuß. Der Haftbefehl gegen den 23-jährigen vorbestraften Mann wurde nach einem vollen Geständnis und eingehender Kooperation mit den Behörden unter Auflagen ausgesetzt.

Das verhaftete Mitglied der »No-Name Crew« ist wieder frei. Der Haftbefehl gegen den 23-jährigen vorbestraften Mann wurde unter Auflagen ausgesetzt. Die Gruppe wird verdächtigt, bei einem Angriff auf den deutschen Zoll vertrauliche Daten gestohlen zu haben. Zugang verschafften sich die Hacker über einen Server der Bundespolizei am Standort Swisstal, der anscheinend höchst fahrlässig ungesichert war.

Dort lief angeblich eine XAMPP-Installation zur Bereitstellung der Server-Funktionalität ohne zusätzliche Absicherung. Nach eigenen Angaben hat die »No-Name Crew« diesen Umstand ausgenutzt und schon im Herbst 2010 über diesen Server die weitere Infrastruktur der Behörden mit Trojanern zum Abfangen des Netzverkehrs infiziert.

Bei der Verhaftung eines Teammitglieds sollte eigentlich automatisch ein Passwort zu einem im Netz befindlichen Archivs mit 700 MByte brisantem Material veröffentlicht werden. Diese Drohung hat sich bisher nicht erfüllt. Dies wird auch wahrscheinlich nicht geschehen, sollte der verhaftete und auf freien Fuß gesetzte Verdächtige wirklich der Kopf der Gruppe mit Decknamen »Darkhammer« sein. Seit gestern Abend sind die Website und der Twitter-Account der Gruppe nicht mehr zu erreichen.