Einen anderen Weg gehen Data Leakage Prevention (DLP)-Produkte: Sie erlauben einem im Prinzip unbeschränkten Anwenderkreis das Lesen der Dokumente an ihrem Arbeitsplatz, beschränken oder verhindern aber die Weiterverarbeitung der Daten. DLP kann sowohl serverseitig als auch clientseitig aktiv werden. Auf der Serverseite kontrolliert DLP den Informationsabfluss zum Internet, auf der Clientseite die Export-Schnittstellen (wie Laufwerke, Ports, usw.) des PCs, und unterbindet den nicht autorisierten Export von Dokumenten. Dabei besitzen die meisten DLP-Produkte die Intelligenz, Dokumente nach ihrem Inhalt zu klassifizieren. Enthält ein Dokument zum Beispiel ein Schlüsselwort aus einer Blacklist, so registriert das System dies. Überschreiten diese Verletzungen einen bestimmten Schwellwert, so schlägt das System Alarm, und unterbindet den Export. Somit können sofort geeignete Maßnahmen getroffen werden!
Besonders leistungsfähig ist jedoch die Kombination von Verschlüsselung und Data Leakage Prevention: Hierbei wird es dem Benutzer prinzipiell erlaubt, Dokumente zu exportieren, doch werden diese Dokumente gleichzeitig, sofern diese als vertraulich erkannt werden, mit einem Schlüssel verschlüsselt, auf den kein Angreifer Zugriff hat.
Nun sollen die 27 EU-Länder ihre Handelssysteme auf Sicherheitslücken prüfen und nachbessern, was wir nur begrüßen. Und nach der Renault-Affäre forderten französische Politiker strengere Gesetze. Es muss gehandelt werden! Geeignete Sicherheits-Technologien sind bereits auf dem Markt vorhanden. Staatliche Behörden und internationale Konzerne unterschätzen häufig die Gefahren im IT-Sektor oder schätzen sie zumindest oft nicht richtig ein. Daten- und IT-Sicherheit muss mehr Beachtung in den Vorstandsetagen finden, um effektiver zu werden.
*Sascha Pfeiffer ist Principal Security Consultant bei der Sophos GmbH.