Die Zeit der großen Worte des Playstation 3 Hackers GeoHot sind offenbar vorüber: Obwohl er vor kurzem noch großspurig angekündigt hatte, bis zum Äußersten gegen Sony zu kämpfen, hat er sich nun außergerichtlich mit dem Unternehmen geeinigt und versprochen, keine PS3-Hacks mehr zu veröffentlichen.
Enttäuschung macht sich in der Playstation 3 Hacker-Szene breit: Nachdem George Hotz zunächst in zahlreichen Blog Postings und Videos ankündigte, bis zum Schluss gegen Sony für das Recht zu kämpfen, mit der PS3 machen zu dürfen, was man will, und zu Spenden aufrief, um auch ein längeres Gerichtsverfahren finanzieren zu können, gab es jetzt anscheinend eine Einigung zwischen dem Konsolenhersteller und dem Hacker.
Demnach habe Geohot unter Androhung von 10.000 bis 250.000 US-Dollar Strafe zugestimmt, Sony-Geräte nicht mehr zu hacken und weitere Informationen über die Sicherheitssysteme von Sony-Produkten nicht mehr zu veröffentlichen. Jede Partei würde ihre Gerichtskosten selbst tragen, welche weiteren Einigungen es gegeben hat, ist nicht bekannt.
Ein Job- oder finanzielles Angebot an Geohot, das ihn zur 180-Grad-Wende bewogen haben könnte, wird ausgeschlossen, da er in seinem Blog zum Boykott von Sony-Produkten aufruft. Dieser Aufruf kam ursprünglich von der Szene, denen die Methoden von Sony zu weit gingen: So verlangte der Konsolenhersteller u.a. die Herausgabe aller IP-Adressen der Nutzer, die bestimmte YouTube-Videos abgerufen sowie Twitter-Accounts, Geohots Seite und diverse Foren besucht hatten. Auch die Hackergruppe "Anonymous" führte aufgrund von Sonys Geschäftspolitik und deren juristischer Vorgehensweise im Geohot-Fall letzte Woche einen Angriff auf die Sony-Seiten durch, nahm aber bald darauf davon Abstand, da die Störung des PlayStation Networks anscheinend zu zahlreichen Beschwerden von Spielern geführt hatte.
George Hotz wehrte sich in Kommentaren zu seinem Blog Posting gegen die Behauptung, er habe der Fall verloren und die Spendengelder seien sinnlos gewesen. Es seien weitere Schritte geplant, über die er jedoch erst in den nächsten Tagen Auskunft geben wolle. Die Szene gibt sich mit diesen Aussagen nicht zufrieden: Geohot habe nur für sich, nicht für die Community gekämpft. Sein Hack sei nur mithilfe der Vorarbeit des Teams fail0verflow möglich gewesen. Man solle stattdessen den deutschen Hacker graf_chokolo alias Alexander Egorenkov unterstützen, der ebenfalls unter Anklage steht, jedoch - auch weiterhin - seine Informationen der Öffentlichkeit zugänglich macht und vor wenigen Tagen sogar Linux nativ auf der PS3 wieder zum Laufen gebracht hat.