Apples Sicherheitsversprechen halten nur ein paar Stunden

Safari für Windows in wenigen Stunden gehackt

12. Juni 2007, 22:55 Uhr |

Apple-Chef Steve Jobs hat stolz verkündet, dass es den vermeintlich besonders sicheren Safari-Browser jetzt auch für Windows gibt. Eine entsprechende Beta-Version von Safari 3.0 für Windows XP und Vista wurde zum Download freigegeben. Doch bereits am ersten Tag der Verfügbarkeit wurden Sicherheitslücken in dieser Beta-Version entdeckt.

Nur wenige Stunden nachdem Safari freigegeben war meldete der IT-Sicherheitsexperte Aviv Raff, er habe nur Minuten gebraucht, um einen Programmfehler zu finden. "Der Fehler verursacht, dass der Browser zusammenstürzt und angreifbar wird," so Raff. Dies könne Malware einen Zugang zum Computer verschaffen. Raff hat den Fehler bislang noch nicht auf einem Mac getestet und kann deshalb nicht sagen, ob sich dieser nur auf die Windows-Version bezieht. Er stört sich nicht an der Tatsache, dass Safari fehlerhaft ist, denn alle Computerprogramme hätten Fehler: "Dass Apple behauptet, der Browser sei vom ersten Tag an absolut sicher, ist einfach erbärmlich," wirft er dem Unternehmen vor.

Auch der Sicherheitsexperte Thor Larholm meldete bereits eine Sicherheitslücke nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung: "Ich habe Safari für Windows vor zwei Stunden heruntergeladen und installiert und habe jetzt schon eine Sicherheitslücke, über die sich komplett ausführbare Anweisungen einschleusen lassen."

Apple hat dazu noch nicht Stellung genommen, aber Apple-Chef Jobs hofft sehr darauf, durch die Windows-Version von Safari dessen Marktanteil signifikant zu steigern, der bislang bei nur fünf Prozent liegt. Doch der Gartner-Analyst Mike McGuire ist da skeptisch: "Safari hat zwar einige interessante Features, aber ich bezweifle, dass er von vielen Windows-Usern als Haupt-Browser verwendet werden wird." Seiner Ansicht nach nutzen die wenigsten Anwender mehrere Browser und ein kompletter Wechsel von Firefox oder dem Internet Explorer auf Safari sei höchst unwahrscheinlich.

Analysten meinen außerdem, dass die Freigabe von Safari nur als Entwicklungsplattform für das Iphone Sinn ergibt. "Es geht dabei ausschließlich um das Iphone," spekuliert McGuire. Denn die Entwicklung von Iphone-Programmen würde überwiegend auf der Windows-Plattform stattfinden.

Katharina Guderian/wg


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