Bitkom-Studie

Schäden in Rekordhöhe durch Cyberangriffe auf deutsche Wirtschaft

5. August 2021, 14:45 Uhr | Sabine Narloch
© tevanovicigor/123rf

Neun von zehn Unternehmen in Deutschland wurden Opfer von Cyberangriffen – das ist Ergebnis einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Der veranschlagte Gesamtschaden für die deutsche Wirtschaft liegt bei 223 Milliarden Euro.

Kriminelle Attacken auf deutsche Unternehmen haben laut einer aktuellen Studie von Bitkom für Rekordschäden gesorgt. Demnach habe sich die Schadenssumme mehr als verdoppelt. So wird der Gesamtschaden 2020/2021 auf 223 Milliarden Euro beziffert, in den Jahren 2018/19 lag dieser noch bei 103 Milliarden Euro pro Jahr.

Als Haupttreiber des Anstiegs gelten Erpressungsvorfälle, verbunden mit dem Ausfall von Informations- und Produktionssystemen sowie der Störung von Betriebsabläufen. „Die Wucht, mit der Ransomware-Angriffe unsere Wirtschaft erschüttern, ist besorgniserregend und trifft Unternehmen aller Branchen und Größen“, kommentiert Bitkom-Präsident Achim Berg die aktuelle Entwicklung. Systeme würden verschlüsselt und der Geschäftsbetrieb lahmgelegt. Gestohlene Kunden- und Unternehmensdaten erzeugten nicht nur Reputationsschäden, sondern führten auch zum Verlust von Wettbewerbsfähigkeit, so Berg weiter.

Social Engineering als Einfallstor

Die Kriminellen würden dabei vor allem den „Faktor Mensch“ ausnutzen, so dass viele Angriffe mit Social Engineering beginnen würden. Ziel sei es, etwa an sensible Daten wie Passwörter zu gelangen. Bei 41 Prozent der befragten Unternehmen gab es zuletzt solche Versuche – 27 Prozent der Befragten gaben an, unter anderem per Telefon kontaktiert worden zu sein, 24 Prozent per E-Mail.

Auch das Thema Homeoffice hat die Bedrohungslage verändert. So gaben 59 Prozent der befragten Unternehmen, bei denen Homeoffice möglich ist, an, dass es IT-Sicherheitsvorfälle gab, die auf die Heimarbeit seit Beginn der Pandemie zurückzuführen seien. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einfach zum Arbeiten nach Hause zu schicken, genügt nicht. Ihre Geräte müssen gesichert, die Kommunikationskanäle zum Unternehmen geschützt und die Belegschaft für Gefahren sensibilisiert werden. Wer das nicht tut, verhält sich fahrlässig“, kommentiert Berg.

Malware, DDos-Angriffe und Spoofing

Schadsoftware hat 2020/2021 in 31 Prozent der befragten Unternehmen Schäden verursacht, DDos-Attacken betrafen 27 Prozent. Spoofing, das Vortäuschen einer falschen Identität, sowie Phishing haben in 20 beziehungsweise 18 Prozent der Unternehmen Schäden verursacht.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Schäden in Rekordhöhe durch Cyberangriffe auf deutsche Wirtschaft
  2. Die Beute der Angreifer

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu BITKOM e. V.

Weitere Artikel zu Viren-/Malware-Schutz

Matchmaker+