Für Betreiber, die ihre Netzwerke überwachen wollen, bieten integrierte TAPs viele Vorteile. Sie erfüllen nicht nur die gleiche Funktion wie ein normal strukturiertes Verkabelungsnetzwerk, sondern senden auch einen Teil des Lichts an die Überwachungselektronik.
Nicht integrierte TAPs müssen hingegen als eigenständige Komponenten außerhalb der strukturierten Verkabelung bereitgestellt werden, sodass die Verbindung vorübergehend deaktiviert wird, wenn die überwachten Ports ausgetauscht werden müssen. Bei integrierten TAP-Modulen können überwachte Ports verschoben, hinzugefügt und geändert werden, ohne das aktive Netzwerk zu beeinträchtigen.
Entscheidend ist der Installationsort. Die Repräsentation eines TAP-Ports als MPO-Stecker (Multi-fiber push-on) auf der Rückseite des Moduls bietet maximale Flexibilität beim Aufbau eines Netzwerks mit strukturierter Verkabelung. Dies ermöglicht zudem eine physische Trennung von aktiven Netzwerkports und TAP-Ports in verschiedene Schrankbereiche. Dadurch können die aktiven Überwachungsgeräte zentral installiert werden. Dies führt zu Kosteneinsparungen, da die Nutzung der aktiven Überwachungsgeräte optimiert und das Risiko von Patching-Fehlern reduziert wird.
Größere Distanzen möglich
Die direkt in die strukturierte Verkabelung integrierte Lösung ist der größte Vorteil von TAP-Modulen. In Verbindung mit der Hochleistungsdünnschicht-Multimode- und Singlemode-Splitter-Technologie wird die Übertragung weniger stark abgeschwächt, was größere Ethernet- und Fibre-Channel-Distanzen ermöglicht.
Im Gegensatz zu FBT-Splitter, die je nach Installationsort zu Bitfehlerraten führen können, lassen sich Dünnschicht-Splitter ohne Auswirkungen auf die Bitfehlerrate an jedem beliebigen Ort im System installieren. Auch der Systemaufbau kann so flexibler gestaltet werden, da Dünnschicht-Splitter längere Distanzen für das aktive Netzwerk und die Überwachungsgeräte ermöglichen.
Bei integrierten TAP-Modulen erfolgt das Tapping/Monitoring in alle Verbindungen sofort nach der Implementierung. Optional können auch nur bestimmte Verbindungen überwacht werden. Da keine Änderungen an der bestehenden Verkabelungsinfrastruktur vorgenommen werden müssen, wird das Netzwerk nicht unterbrochen. Da integrierte TAP-Module denselben Platz wie herkömmliche MPO- oder LC-Module einnehmen, ist die Integration einer Überwachung in ein bestehendes Netzwerk ganz einfach: Netzwerkadministratoren müssen nur ein herkömmliches Modul gegen ein TAP-Modul austauschen.
Sicher in die Zukunft
Spätestens seit Einführung der DSGVO kann mangelnder Datenschutz zu hohen Kosten führen. Ein neuer Entwurf des von der Bundesregierung geplanten IT-Sicherheitsgesetzes 2.0 sieht bei künftigen Verstößen erhebliche Bußgelder vor. Betreiber sollen zum Schutz kritischer Infrastrukturen und zur Einführung von Cyberstrategien und anderer Schutzmaßnahmen verpflichtet werden. Daher müssen Unternehmen ihre Netzwerke auch auf Hardware-Ebene in- und auswendig kennen und skalierbare Sicherheits- und Überwachungslösungen integrieren. Die TAP-Technologie bietet diese Möglichkeit, was sie zu einer pragmatischen und realistischen Option für eine robuste und langfristige Lösung macht.
Cindy Ryborz ist Marketing Manager Data Center bei Corning Optical Communications
Tony Robinson ist Global Market Development Manager bei Corning Optical Communications.