Die Verwendung von Smartwatches hat in den vergangenen Jahren einen starken Anstieg verzeichnet. Der Minicomputer für das Handgelenk ist mehr als nur ein modisches Accessoire geworden.
Dies ist kein Wunder, denn mit ihrer Vielzahl an Funktionen werden Smartwatches den Bedürfnissen unterschiedlicher Nutzender gerecht: So bietet sie nicht nur bequemen Zugriff auf eingehende Anrufe, E-Mails oder andere Benachrichtigungen, ohne das Smartphone in die Hand nehmen zu müssen, sondern ist auch nützlicher Begleiter bei der Überwachung von Fitness und Gesundheit. Einige Smartwatches unterstützen mobile Zahlungsdienste oder herunterladbare Apps und Anwendungen - von Wettervorhersagen bis hin zu Spielen und Navigation.
Doch mit der zunehmenden Menge persönlicher Daten, die diese Geräte sammeln, steigt auch das Gefahrenpotenzial durch Cyberangriffe, warnen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group. Geschäftsführerin Patrycja Schrenk sagte dazu: „Smartwatches bergen, wie auch andere smarte Geräte, in Bezug auf die IT-Sicherheit noch einige Gefahrenpotenziale. Und diese sind auf den ersten Blick nicht unbedingt erkennbar. Zu den Risiken gehören vor allem der Datenaustausch im Internet of Things, Schwächen in Bluetooth und Firmware-Aktualisierung sowie die Phishing-Gefahr durch infizierte Apps.“
Smartwatches sammeln eine Vielzahl persönlicher Informationen über ihre Nutzenden. Diese sensiblen Daten – einschließlich GPS-Standort, Bewegungsverfolgung, Kreditkartentransaktionen, Geldautomaten-PINs und Passwörter – werden über Bluetooth-Verbindungen an das Smartphone übertragen, das wiederum mit dem Internet verbunden ist. Jedes Gerät mit einer Schnittstelle nach außen birgt jedoch potenzielle Schwachstellen, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden können.
„Im Fall von Smartwatches ist vor allem die Verbindung über Bluetooth Low Energy besonders anfällig. Diese Verbindung dient nicht nur der Kommunikation zwischen Uhr und Telefon, sondern auch mit anderen Geräten wie Kopfhörern“, verdeutlichte Schrenk. Bluetooth weist noch weitere Schwächen auf, darunter eine oft unzureichende Verschlüsselung der übertragenen Daten. Ist dann auch noch die Firmware nicht auf dem neuesten Stand, fehlen Sicherheits-Patches und Updates ist das Betriebssystem anfällig für potenzielle Hackerangriffe. Auch vor Phishing-Angriffen sind Smartwatch-Nutzende nicht sicher: Infizierte Apps können persönliche Informationen abfangen, indem sie die Nutzenden dazu auffordern, eine Verknüpfung mit ihrem Google-Konto herzustellen. Gefälschte Formulare können dann die Anmeldedaten kompromittieren und somit das gesamte Google-Konto gefährden.
„Smartwatches sind mehr als nur Erweiterungen von Smartphones. Sie sind eigenständige Systeme. Die Uhr mit einem passenden Displayschutz zu versehen, genügt deshalb nicht. Nutzende sollten ihre Smartwatch auch vor digitalen Gefahren schützen und die IT-Sicherheit nicht vernachlässigen“, betonte Schrenk. Mit ihrem Team hat die IT-Sicherheitsexpertin Maßnahmen zusammengestellt, die helfen, vor digitalen Bedrohungen zu schützen.