Wenn diese neue Art des Austausches für mehr IT-Schutz so vorbildlich funktioniert: Ist das für Sie der Auftakt zum Aufbruch in neue Geschäftsbeziehungen für Ihr besseres Business? Und ist das Modell TAROX Security Allianz deshalb ausbaufähig?
Nicola: Auf jeden Fall! Auf beide Fragen also ein klares Ja. Mit der Kooperation eröffnen sich neue Möglichkeiten für unsere Geschäftsfelder und Geschäftsmodelle. Die Zusammenarbeit mit der TAROX Security Allianz war der Auftakt dafür, dass wir uns auf neue Gebiete vorgewagt haben. Wir gehen jetzt mit mehr Sicherheit auf neue Projekte zu, weil wir auf das Wissen im Hintergrund zugreifen können. Alleine als Systemhaus ein derart umfangreiches Know-how und die exklusive Kompetenz in der Umsetzung aufzubauen, halte ich für wenig zielführend, auch aus Sicht unserer Firmenkunden. Diese effizient funktionierende und agil agierende Organisation von Geschäftsbeziehung dient meines Erachtens im Verbund für ein gemeinsames Projekt allen Interessen. Ich wünsche mir sehr, dass wir dieses Modell ausbauen.
Herr Nicola, auf welche Schäden in der IT-Infrastruktur eines Gewerbekunden sind Sie zuletzt gestoßen?
Nicola: Daran erinnere ich mich leider gut, weil mein Befund, vor allem für die betroffene Arztpraxis, einen schlimmen Schock bedeutete. Dabei hatte ein Mitarbeiter der Arztpraxis die Mail eines vermeintlichen Bewerbers, inklusive Anhang geöffnet – und zwar an einem Freitagnachmittag vor dem Wochenende mit anschließenden Betriebsferien. Nach Rückkehr aus dem Urlaub des Praxisteams waren plötzlich alle Patientenakten verschlüsselt und unter anderem rund 20.000 Röntgenbilder von Patienten zerstört. Unser Systemhaus konnte allerdings alle Inhalte aus dem Backup der TAROX-Cloud retten. Dieser Fall ist ein Klassiker, denn meist werden getarnte Trojaner über den PC eines Anwenders ins System gespielt, auch weil die Viren-Scanner nicht sofort diese Art von Malware erkennen. Das Desaster für Daten ist dann vorprogrammiert.
Bewerten Sie Berichte über Hacker-Attacken auf Unternehmen als übertriebene Panikmache? Oder sehen Sie die Warnungen als angemessen und berechtigt an?
Nicola: Jede Warnung ist vollkommen berechtigt. Sachliche Berichte, auch in Medien, lesen sich noch zu wenig dramatisch, denn die Folgen fallen gerade für kleine und mittlere Unternehmen oft verheerend aus. In ihrer Warnung zu schwache Berichte werte ich vor diesem Hintergrund als Untertreibung. Die Realität von Angriffen sieht im Detail und im Ganzen überwiegend übler aus.