Zum ersten Mal seit der Stilllegung des Botnets Rustock steigt das Spam-Aufkommen wieder an. Während Spam-Mails bislang stark von Pharma-Themen dominiert wurde, wird der derzeitige Anteil vor allem von Casino-Spam verursacht.
Seit Ende Mai steigt das Spam-Aufkommen wieder an. Das berichtet das Research-Team des Spezialisten für Email-Sicherheit, eleven. Im Juni 2011 lag das Spam-Aufkommen in Deutschland um 31 Prozent über dem Niveau des Vormonats. Das ist der erste Anstieg seit der Abschaltung des weltgrößten Botnets Rustock Mitte März dieses Jahres. Damals war das Spam-Aufkommen um etwa 80 Prozent eingebrochen. Vom Niveau vor der Rustock-Abschaltung ist es jedoch nach wie vor noch weit entfernt: Im Juni lag das Spam-Volumen bei 41 Prozent des Wertes vom Februar 2011.
Während der Spam-Versand vor der Rustock-Stilllegung von Pharma-Themen dominiert wurde, setzen die Spam-Versender derzeit stark auf Casino-Spam. Dieser wird in kurzen massiven Wellen versandt, die meist nicht länger als 30 Minuten andauern und ein- bis zweimal täglich auftreten.
Im Juni lag Pharma-Spam mit einem Anteil von nur noch 23,3 Prozent am gesamten Spam-Aufkommen damit erstmals nicht mehr auf Platz 1. Neuer Spitzenreiter sind dagegen Online-Casinos mit 26,8 Prozent.
Deutliche Verschiebungen ergaben sich auch bei den Herkunftsländern der Spam-E-Mails: Spielten bis März führende westliche Industrienationen wie der langjährige Spam-Spitzenreiter USA, aber auch Deutschland und Großbritannien, eine wesentliche Rolle beim Spam-Versand, hat deren Anteil am weltweiten Spam-Aufkommen seitdem drastisch abgenommen. Im Juni 2011 befand sich erstmals keines dieser Länder mehr unter den Spam-Top-10. Die Spitzenplätze im Juni belegten Indien, Brasilien, Indonesien, Vietnam und Russland.