Nach den Vorwürfen gegen Huawei verdächtigen jetzt auch einige Länder den chinesischen ITK-Hersteller Lenovo der Spionage.
Nachdem amerikanische Behörden und Militärs in den vergangenen Monaten wegen möglicher Spionageaktivitäten mehrfach erhebliche Bedenken gegen den Einsatz von Netzwerktechnik des Herstellers Huawei geäußert hatten, ist jetzt auch Lenovo in den Fokus ihrer Aufmerksamkeit gerückt. Wie mehrere internationale Zeitungen berichten, schrauben öffentliche Einrichtungen und Militärs in mehreren Ländern wie den USA, Kanada, Großbritannien und Neuseeland deshalb den Einsatz von Lenovo-Geräten zurück. Laut einem Bericht der australischen Financial Review haben etwa die dortigen Geheimdienste bereits vor Monaten den Einsatz von Lenovo-Hardware an sämtlichen Positionen untersagt, an denen Informationen mit Geheimhaltungspflicht verarbeitet werden. Seit der Übernahme von IBMs Produktionssparte befürchten die genannten Staaten demnach, dass der chinesische Konzern im Auftrag seiner Regierung Hintertürchen in die Hardware integriert, um leichter politische und wirtschaftliche Spionage betreiben zu können.
Trotz aller Kritik konnten jedoch bislang weder von den USA, die immer wieder mit ähnlicher Kritik gegen chinesische Unternehmen auffallen, noch von ihren Verbündeten stichhaltige Beweise für solche Aktivitäten erbracht werden. Einige der betroffenen Konzerne vermuten deshalb, dass es sich bei den Spionagevorwürfen in Wahrheit um eine perfide Art der Argumentation handelt, um die eigene Wirtschaft zu subventionieren. Sie sollen lediglich als Ausflucht dienen, um Rechner von Firmen aus heimischen Produktion einzukaufen. Denn zumindest theoretisch bestehen auch besteht auch bei Hardware aus »heimischer« Produktion in den entsprechenden Ländern die gleiche Gefahr, da viele der darin verbauten Teile ebenfalls aus China und dem asiatischen Raum stammen.