Die niederländische IT-Sicherheitsfirma Surfright hat ermittelt, dass 32 Prozent aller Rechner, auf denen eine Antiviren-Software installiert ist, trotzdem mit Malware verseucht ist. Der Grund dafür: Einige IT-Security-Firmen bringen zu spät Updates heraus.
Surfright nutzte die Daten von rund 107.000 Rechnern, die zwischen Oktober und Dezember 2009 mithilfe der kostenlosen Version ihrer Security-Lösung »Hitman Pro 3« untersucht wurden. Ein erstes ernüchterndes Ergebnis: 78.800 Systeme waren mit einem aktuellen Malware-Schutz ausgestattet, immerhin 28.600 dagegen nicht. Das entspricht fast 27 Prozent der Systeme.
Das zweite Resultat: Auf 25.000 von den 78.800 Systemen, auf denen die aktuelle Version einer Antiviren- und Antispyware-Software installiert war, fand Hitman Pro 3 trotzdem Schadsoftware. Das waren 32 Prozent der Rechner. Von den 28.600 Systemen ohne Schutzsoftware waren 46 Prozent (13.000) mit Malware verseucht.
Zu den Schädlingen, die Surfright auf den Systemen fand, waren unter anderem Rootkits wie TDSS/Alureon oder der Trojaner FakeAV. Laut der niederländischen Firma handelte es sich bei allen Schädlingen, die Hitman Pro aufspürte, um aktuelle Malware-Versionen.
Eine mögliche Erklärung für die hohe Rate infizierter Rechner ist laut Surfright, dass die Anbieter von Schutzsoftware nicht in der Lage sind, schnell genug neue Signaturen für ihre Produkte bereitzustellen.
Dies deckt sich mit Daten von anderen IT-Sicherheitsfirmen wie Symantec. Nach Angaben dieses IT-Security-Spezialisten stieg die Zahl neuer IT-Sicherheitsbedrohungen von 624.000 im Jahr 2007 auf rund 1,66 Millionen im Jahr 2008 – fast eine Verdreifachung. Kein Wunder, dass die Anbieter kaum noch mit der Produktion neuer Signaturen hinterherkommen.
Aus diesem Grund sind derzeit neue Lösungsansätze im Gespräch, etwa Cloud-gestützte IT-Security-Lösungen in Kombination mit verhaltensbasierter Analyse von Aktivitäten auf Rechnern.