Autonomy hat die nach eigenen Aussagen weltweit erste Technik für eine automatische Erfassung, Verschlüsselung und Indizierung von Fernseh-, Video- und Audioinhalten veröffentlicht. Damit geht der Anbieter das Problem des Urheberschutzes an, denn Fernseh- und Rundfunksender, Produktionsfirmen und Verlage können damit ihr geistiges Eigentum kontrollieren. Mithilfe der Software lässt sich automatisch die illegale Verteilung von mit Copyright versehenem Material im Web aufspüren.
Michael Lynch, CEO von Autonomy, erklärte, die Software Virage Automatic Copyright Infringement Detection (ACID) überwache große Mengen von Videos und entdecke in einem hochautomatisierten Prozess Material, das Urheberrechte verletzt. Dazu reiche das Abspielen von zehn Sekunden. ACID konzentriere sich dabei auf die Bilder auf dem Schirm und den Ton, so der CEO, sodass die Technik durch die Änderung des Titels oder des Farbtons nicht ausgetrickst werden kann. Die Software nutzt Meaning-based Computing, die firmeneigene Technik für Bild- und Tonanalyse, die auf dem Intelligent Data Operating Layer (IDOL) aufbaut. Dies ist eine Suchplattform, die Informationen in mehr als 1000 Formaten einschließlich Stimme, Video und Text analysiert.
Laut Butler Group ist die Autonomy-Software in der Lage, große Mengen von nahezu jedem Datentypus zu untersuchen und die Informationen herauszuholen. "Dies ist eine einzigartige Fähigkeit, die auf einen Schlag weitere Aktivitäten wie Tagging überflüssig macht", erläutern die Analysten in einem Report. "Autonomy automatisiert diesen Prozess und ist in der Lage, tiefgehende, komplexe Taxonomien und Kategorien einzuführen, die den Informationsinhalt vieler Content-Typen wie Dokumente, Datenbanken, Grafik, Stimmdateien und weiterer darstellen." Die rapide zunehmenden unstrukturierten Inhalte sind am problematischsten und bedürfen nach Ansicht der Analysten am ehesten einer effizienten Lösung. "Autonomy hat viel Erfahrung in dieser unstrukturierten Welt", so der Report. "Der Ansatz bedarf keiner künstlichen Konstrukte und arbeitet direkt mit den Daten, um sinnvolle Informationen daraus zu gewinnen."
Mit Virage ACID müssen Besitzer von Inhalten nicht mehr manuell P2P-Dateien durchsuchen oder sich durch Websites scannen, die Software nutzt automatisiertes Hyperlinking und Link-Clustering, das laut Anbieter nicht aus den unstrukturierten Daten aufgebaut wird. Anders als Lösungen für das Digital Rights Management (DRM) verlässt sich Virage ACID nicht auf Watermarking und ist unabhängig von Medienformaten. Das Produkt nutzt Bayes-Wahrscheinlichkeitsrechnung, die es ermöglicht, Informationen zu finden, ohne Schlüsselwörter, Tags oder Taxonomien zu kennen.
Zu den Kunden des englischen Anbieters Autonomy mit Hauptsitz in San Francisco und Cambridge gehören die BBC, CNN, France 2, Boeing, BAE Systems, Daimler Chrysler, Credit Suisse, First Boston, die Deutsche Bank und die Polizei in Toronto. Kürzlich haben weitere Unternehmen wie Symantec, IBM und Hewlett-Packard OEM-Verträge mit den Briten geschlossen
Gartner-Analysting Debra Logan misst dem Produkt eine große Bedeutung bei: "Abhängig davon, wie die Verbreitung von ACID aussehen wird, könnte das Produkt einen ersten Meilenstein für die Lösung des Problems der Urheberverletzungen bedeuten, das sich seit dem Aufkommen von Diensten wie Youtube bedeutend vergrößert hat."
Barbara Gengler/wg