Im ersten Halbjahr 2012 griffen Cyber-Kriminelle vor allem Kleinunternehmen an. Nicht weniger als 58 Angriffe täglich - das sind 36 Prozent aller Angriffe überhaupt - verübten Kriminelle auf Firmen mit höchstens 250 Mitarbeitern. Dies ist ein Ergebnis des aktuellen Symantec Intelligence Reports für Juni 2012. Ende Dezember 2011 lag der Anteil laut dem jüngsten Internet-Security-Threat-Report noch bei 18 Prozent.
Bankraub war gestern, Cyberangriff ist heute
PNNL-Studie: Beunruhigender Anstieg der Cyber-Gefahren
Cyber-Ark-Studie: Zentrale Schwachstelle der IT-Sicherheit
Studie: Zunehmende Gefahr durch Datenverlust und Schadsoftware
Kostenfreie Groupware-Suite für Kleinunternehmen
Die Anzahl gezielter Cyber-Attacken nahm seit Jahresbeginn insgesamt um 24 Prozent zu. Pro Tag konnten die Betroffenen in den Monaten Mai und Juni durchschnittlich 151 solcher Attacken abwehren. Mit etwa 69 geblockten Angriffen täglich sind große Unternehmen mit mehr als 2.500 Angestellten immer noch die am meisten gefährdete Zielgruppe, jedoch wächst das Interesse der Kriminellen an kleinen Betriebe weiter.
Der Verteidigungssektor (als Unterkategorie der öffentlichen Hand) war im ersten Halbjahr 2012 mit 7,3 Angriffen pro Tag am stärksten bedroht. Auf Platz zwei und drei folgten der chemische/pharmazeutische beziehungsweise der produzierende Sektor. Auch wenn das Risiko in diesen beiden Bereichen im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat, bekommen sie immer noch jede fünfte beziehungsweise jede zehnte gezielte Attacke ab, so der Report.
Obwohl gezielte Angriffe noch selten sind, da es für den unerlaubten Zugang zu sensiblen Daten individuell angepasster Malware und zielgerichteter Social-Engineering-Methoden bedarf, erwartet Symantec, dass sich Social Engineering genau dahin entwickeln, so Max Galland, Senior Manager SMB Sales EMEA Central Region bei Symantec. Die Angreifer recherchieren zukünftig im Vorfeld verfügbare Informationen über ihre potenziellen Opfer und greifen diese dann entsprechend des spezifischen Profils an.
Die Studie zeigt auch, dass im Juni die globale Spam-Rate um ein Prozent im Vergleich zum Mai 2012 fiel, und zwar auf 66,8 Prozent (1 von 1,50 E-Mails). Damit setze sich der Trend fort, nach dem das weltweite Spam-Aufkommen seit Ende 2011 kontinuierlich zurückgeht. In Deutschland entfielen 66,3 Prozent des E-Mail-Aufkommens auf Spam, in Österreich wurde ein Wert von 68,9 Prozent erreicht und in der Schweiz waren es 66,7 Prozent. Den höchsten Anteil an Spam-E-Mails hatte mit 74,3 Prozent Ungarn, so der Report.
Die Phishing-Aktivitäten stiegen im Juni um 0,04 Prozent, damit verbarg sich im Schnitt hinter einer von 467,6 Mails ein Phishing-Versuch. Das entspricht einer Quote von 0,28 Prozent. Die Niederlande sind laut Symantec das Land mit den meisten Phishing-Mails, im Juni war eine von 54,4 E-Mails ein solcher Angriff. In Deutschland sei eine von 1.043,7 Mails eine Phishing-Attacke.
Der weltweite Anteil an über E-Mail verschickten Viren, belief sich auf eine von 316,5 Mails (0,31 Prozent) und stieg damit gegenüber Mai 2012 um 0,04 Prozent. 27,4 Prozent der per E-Mail versendeten Malware enthielten Links auf bösartige Web-Seiten. Im Vergleich zum Mai sank die Quote damit um 1,2 Prozent, so der Report. In den Niederlanden erkannte das Unternehmen im Juni eine von 48,6 Mails als bösartig und setzt das Land damit auch in dieser Kategorie auf Platz 1 weltweit. In Deutschland war eine von 385,4 Mails verseucht, in Österreich war es eine von 308,8 Mails und in der Schweiz eine von 368,6.
Symantec ermittelte im Juni nach eigenen Angaben täglich durchschnittlich 2.106 Web-Seiten, die Malware oder andere unerwünschte Programme enthielten. Dazu gehört auch Spyware und Adware. Der Anteil fiel damit seit Mai 2012 um 51,7 Prozent. Die am häufigsten geblockte Malware in diesem Monat war der WS.Trojan.H. Das Unternehmen erkannte ihn mit heuristischen Verfahren. Dateien dieser Art stellen ein Sicherheitsrisiko für den Benutzer dar und muss man daher blocken, bevor sie die Rechner erreichen.
Den vollständigen Report gibt es unter http://www.symantec.com/content/de/de/about/downloads/press/pr-symcint-2012-06-june-v8.pdf">www.symantec.com/content/de/de/about/downloads/press/pr-symcint-2012-06-june-v8.pdf.