Ärgerlich: Trotz Filtersoftware und Schutzmaßnahmen bleiben die meisten Internetnutzer nicht vor unerwünschten E-Mails verschont. Rund 300 Millionen Spam-Nachrichten werden in Deutschland pro Tag in die privaten E-Mail-Postfächer zugestellt.
75 Prozent der Deutschen mit privatem E-Mail-Postfach erhalten pro Tag mindestens eine Spam-Mail. Bei 44 Prozent sind es bis zu fünf solcher Mails, fast jeder Vierte (24 Prozent) klagt sogar über sechs bis 20 Spam-Nachrichten. Nur jeder Fünfte hat Glück und bleibt vollständig von Spams verschont. Jeder Fünfte (19 Prozent) bekommt dagegen überhaupt keine Spams. Insgesamt gesehen laufen durchschnittlich rund neun Spam-Nachrichten pro Tag in den privaten E-Mail-Postfächern der Deutschen ein, wie eine repräsentative Umfrage des Branchenverbandes Bitkom zeigt. »Spams können nicht nur lästig sein und unerwünschte Werbung enthalten, oft stecken Betrüger dahinter oder es wird versucht, Schadsoftware auf dem PC des Benutzers zu installieren«, warnt Lutz Neugebauer, Sicherheitsexperte des Bitkom. Spam-Versendern drohe zwar in Deutschland ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro, da jedoch die meisten Spam-Mails werden aus dem Ausland verschickt würden, sei das in Deutschland geltende Recht faktisch nicht durchsetzbar.
1. Ungewöhnliche Adresse: Da viele Spam-Versender nach einem Zufallsprinzip arbeiten, generieren sie automatisch Adressen und probieren diese aus. Ungewöhnliche Zeichenfolgen in der Mail-Adresse – etwa ein Unterstrich anstelle eines Bindestrichs oder eine Zahl – erschweren den Erfolg der Spammer.
2. Zweit-Adresse anlegen: Die private E-Mail-Adresse sollte nur in Ausnahmefällen herausgegeben werden. Für Chats oder Bestellungen ist es besser, sich eine zweite zuzulegen. Denn eine solche Adresse lässt sich dann einfach wechseln, wenn man zu viel Spam erhält. Für Freunde ist man dennoch weiterhin über die erste Adresse erreichbar.
3. Im Web kodieren: Da Spammer im Internet auf Adressenfang gehen, sollte man entsprechend vorbeugen, wenn die eigene Adresse im Web - zum Beispiel auf der Homepage - angegeben wird. Das funktioniert zum Beispiel, indem das @-Zeichen kodiert (vorname.name [at]provider.de) oder die E-Mail-Adresse als Bilddatei hinterlegt wird.
4. In Communitys verbergen: Nutzer sollten die eigene E-Mail-Adresse in Online-Netzwerken wie Facebook oder Xing nicht allen zugänglich machen. Viele Communitys bieten individuelle Datenschutz-Einstellungen an. Dort kann festgelegt werden, dass nur die eigenen Freunde oder Geschäftspartner die Adresse sehen dürfen.
5. Filter nutzen: Mit Hilfe von Spam-Filtern gelangen weniger unerwünschte Mails in den Posteingang. Diese Filter haben die Aufgabe verdächtige Mails auszusortieren und gesondert abzulegen.
6. Nicht antworten: Auf Spam-Mails sollte man keinesfalls antworten. Auch vermeintliche Abmelde-Optionen – etwa für Newsletter – sollten nicht unüberlegt genutzt werden. Häufig handelt es sich dabei nämlich um eine Bestätigung für Spammer, dass die gewählte E Mail-Adresse aktiv ist. Die Folge: künftig landet noch mehr unerwünschte Post im E-Mail-Fach.
7. Nicht klicken: Wenn dennoch Spam im Postfach landet, sollte man den am besten sofort und ungelesen löschen. Auf keinen Fall sollten Links in Spam-Mails angeklickt werden, da sich hinter solchen Links Schadprogramme verbergen können. Im E-Mail-Programm sollte zudem auch der automatische Download von Bildern deaktiviert werden. Denn auch dadurch kann der Spam-Versender ermitteln, dass eine Mail geöffnet worden und die Adresse somit genutzt wird.
8. Blindkopien verschicken: Mit E-Mail-Adressen von Freunden und Bekannten sollte man vorsichtig umgehen. Soll zum Beispiel eine Mail an mehrere Personen verschickt werden, ist es sinnvoll, alle Adressen im Feld »BCC« eingeben. Dann sind die fremden Adressen nicht für die Empfänger sichtbar.