Im Zuge der sich ausweitenden NSA-Affäre kritisiert Telekom-Chef René Obermann die Politik. Er fordert ein Ende der »Leisetreterei«.
In die NSA-Affäre mischt sich nun auch Telekom-Chef René Obermann ein. Der Spitzenmanager kritisiert im Handelsblatt die fehlende Handlungsbereitschaft der deutschen und europäischen Politik. Obermann betont dabei die weitreichenden Konsequenzen, welche die NSA-Affäre für die moderne Gesellschaft nach sich zieht: »Die Spitzeleien haben das Vertrauen in zwei Grundpfeiler unserer Gesellschaft, die freie Kommunikation und die Privatsphäre erschüttert«. Der Telekomchef stuft die illegalen Aktivitäten des amerikanischen Geheimdienstes gar als »demokratiegefährdend« ein.
--- forum[x] ---Zugleich geht der Manager hart sowohl mit der Bundesregierung als auch mit der europäischen Kommission ins Gericht. »Ich verstehe die Leisetreterei nicht«, so Obermann gegenüber dem Handelsblatt. Es sei fahrlässig, dass so wenig geschehe. Es sei Sache der Politik und nicht der Wirtschaft, gegenüber den USA die Einhaltung von Datenschutzstandards zu fordern. Dabei pocht der Telekom-Chef auf gemeinsame Regelungen innerhalb der EU. »Wenn Unternehmen aus den USA oder jedem anderen Land hier Geschäfte machen wollen, haben sie sich an unsere Standards zu halten«. Durch eine Konsolidierung europäischer Gesetze zum Datenschutz hofft der Manager, dass EU-Bürger ihre Ansprüche auf eine geschützte Privatsphäre in Zukunft leichter einklagen könnten.