Ausfälle kosten Geld: Deutsche Firmen investieren in Disaster Recovery

Virtualisierung erschwert angemessene Notfallpläne

7. Juli 2009, 22:58 Uhr |

Gerade in virtuellen Umgebungen besteht dringender Handlungsbedarf beim Implementieren und Testen der Notfallpläne. Dies zeigt Symantecs jährlich erhobene Disaster-Recovery-Studie. Deutsche Unternehmen scheinen hier aber besser aufgestellt zu sein als der Durchschnitt.

Ausfälle kosten Geld. Der geschätzte Schaden, der durch Ausfallzeiten verursacht wird, beläuft
sich laut Symantec-Studie in Deutschland im Schnitt auf rund 500 Euro pro Stunde. Eine abgestürzte
Datenbank verschlingt sogar 1.750 Euro alle 60 Minuten.

Um einen kritischen Vorfall komplett zu beseitigen, mussten die befragten IT-Leiter weltweit
durchschnittlich 287.600 Dollar ausgeben. In dieser Summe sind neben dem Ausfall des Systems auch
Implementierung und Ausführung eines angemessenen Notfallplans enthalten. In Deutschland lag der
Mittelwert mit rund 500 000 Dollar fast doppelt so hoch.

Entsprechend stecken deutsche Firmen mehr Geld in ihre Notfallpläne: Hier rechnen zwei Drittel
aller Befragten auch künftig mit steigenden Mitteln. Weltweit berichten die Befragten, dass die
Budgets für Disaster Recovery zwar in diesem Jahr steigen, allerdings werden die finanziellen
Mittel aller Voraussicht nach in den kommenden Jahren wohl nicht weiter zunehmen.

Vor allem die Kombination aus Tests der Notfall- und Wiederherstellungspläne und Virtualisierung
fordert viele Unternehmen heraus, zeigt die Studie. Rund 27 Prozent aller Unternehmen testen
virtuelle Umgebungen innerhalb dieses Rahmens überhaupt nicht. Immerhin hat sich ihr Anteil
gegenüber dem vergangenen Jahr verringert – 2008 waren es noch rund 35 Prozent.

Etwa ein Drittel aller Unternehmen weltweit folgt in virtuellen Umgebungen keinerlei
Backup-Strategie. Immerhin: In Deutschland waren nur sechs Prozent der Unternehmen derart
unvorsichtig.

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Die nachlässigen Firmen nannten als Gründe, dass in erster Linie Speicherplatz fehlte und es an
automatischen Lösungen mangele. Eben diese beiden Punkte wurden auch von den Unternehmen mit
existierender Backup-Strategie als weiterhin problematisch bemängelt. Daher wünscht sich rund die
Hälfte der Studienteilnehmer ausgefeilte Tools, damit sie kritische Daten und Anwendungen in
virtuellen Umgebungen besser absichern können.

Auch personelle Engpässe und ein zu kleines Budget machten IT-Administratoren im Zusammenhang
mit virtuellen Maschinen das Leben schwer. Wohl auch deshalb gaben rund 64 Prozent aller Befragten
an, ihren Disaster Recovery Plan im Hinblick auf die verwendeten Virtualisierungslösungen in den
kommenden Monaten noch einmal ausführlich überarbeiten zu wollen. In Deutschland wollen rund 81
Prozent der Studien-Teilnehmer noch einmal ihre Prozesse verbessern.

Armin Barnitzke/CZ


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