Nach Darstellung der Bundesregierung haben die deutschen Sicherheitsbehörden den Angriff inzwischen unter Kontrolle. Das Innenministerium bestätigte, es seien die Informationstechnik und Netze des Bundes angegriffen worden. »Innerhalb der Bundesverwaltung wurde der Angriff isoliert und unter Kontrolle gebracht«, teilte das Ministerium mit.
Ausländische Hacker hatten nach dpa-Informationen Schadsoftware eingeschleust. Die Attacke sei von den Sicherheitsbehörden im Dezember erkannt worden. Der Angriff sei da schon über eine längere Zeit gelaufen, womöglich ein ganzes Jahr.
Der Hackerangriff könnte Teil eines noch weitaus größeren organisierten Spionageangriffs auf EU-Staaten sein. Das berichtete die »Welt« (Donnerstag) unter Berufung auf den Sicherheitsexperten Benjamin Read von der US-Sicherheitsfirma FireEye. »Wir beobachten seit einigen Monaten, dass (die russische Gruppe) APT28 gezielt Außen- und Verteidigungsministerien in der Europäischen Union angreift und versucht, sich Zugang zu geschützten Systemen zu verschaffen«, erklärte Read. »Diese Erkenntnis haben wir aus sogenannten Spearphishing-Mails gewonnen, die unsere Sicherheitssysteme in den vergangenen Monaten bei diversen EU-Regierungen entdeckt haben.«
Nach Angaben des Innenministeriums untersuchen derzeit das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und die Nachrichtendienste den neuen Angriff. Die Verantwortlichen in den betroffenen Behörden seien informiert sowie Maßnahmen zur Aufklärung und zum Schutz getroffen worden. »An dem Vorfall wird mit hoher Priorität und erheblichen Ressourcen gearbeitet«, versicherte Ministeriumssprecher Johannes Dimroth. Angriffe auf Stellen außerhalb der Bundesverwaltung seien derzeit nicht bekannt.