Die Bedrohung durch mobile Schädlinge wächst. Innerhalb der letzten sechs Monate sind drei Millionen Geräte allein in App Stores mit Schadprogrammen in Berührung gekommen, zeigt ein aktueller Sicherheitsreport von Intel Security.
Bis zu 1.000 entdeckte Schadprogramme pro Stunde in Deutschland, Apps, die lauschen, was der Smartphone-Anwender im TV anschaut und SMS-Phishing: Der Mobile Threat Report von Intel Security über die Malware-Gefahren von Mobilfunkgeräten zeigt, dass mobile Malware eine reale Bedrohung ist. »Cyber-Kriminelle haben es auf die Geräte abgesehen, die wir immer bei uns tragen«, sagt Raj Samani, CTO EMEA von Intel Security. »Sie investieren beachtliche Geldsummen, um mit innovativen Angriffsmethoden Sicherheitskontrollen zu umgehen. Diese Gefahr kann und sollte nicht ignoriert werden.«
In dem Report hat das Sicherheitsunternehmen die Bedrohungen aufgelistet. Bereits im Sommer 2015 wurde eine ganze Reihe von Sicherheitslücken namens »Stagefright« im Android-Betriebssystem entdeckt. Diese Sicherheitslücken versetzen Hacker in die Lage, aus der Ferne auf ein Mobilgerät zuzugreifen, ohne dass der Nutzer es bemerkt. Durch Stagefright hat sich die Art und Weise, wie Google Sicherheits-Updates ausspielt, verändert: Wurden zuvor nur gelegentlich Updates ausgespielt, gibt es seit den Vorkommnissen im Sommer 2015 ein monatliches Update.
Gefährlich ist auch eine Software Developer Kit namens SilverPush. Es nutzt das Smartphone-Mikrofon, um die Umgebungsgeräusche zu scannen. Dabei findet es heraus, welche TV-, Radio- oder Web-Werbung in der Nähe läuft. SilverPush ist keine eigenständige App, sondern wird in andere Apps integriert. Ursprünglich wurde es von einer indischen Firma entwickelt, damit Werbetreibende Werbung effektiver personalisieren können. In den falschen Händen richtet das Programm jedoch großen Schaden an und vom Anwender unbemerkt sehr persönliche Daten abfangen. Dazu gehören die IMEI Nummer des Geräts, der Standort und das TV-, Radio- und Internet-Nutzungsverhalten.
Auch das sogenannte SMiShing (SMS-Phishing) hat an Bedeutung gewonnen. Früher häufig nur als lapidares Gewinnspiel getarnt, imitieren Cyber-Kriminelle heutzutage täuschend echt SMS und Websites von Banken, um ihre Opfer zu in die Falle zu locken.