Deutschland besonders gefährdet

Wie Diebe sich geheime Firmen-Infos erschleichen

10. Oktober 2012, 11:11 Uhr | Elke von Rekowski
Cyberkriminelle machen Jagd auf vertrauliche Firmeninformationen (Foto: Chris Bett - Fotolia.com).

Unternehmen werden immer häufiger von so genannten Spear-Phishing-Attacken heimgesucht. Dabei versuchen Kriminelle an vertrauliche Informationen von Organisationen und Unternehmen zu gelangen. Selbst das Büro des US-Präsidenten bleibt davon nicht verschont, wie das Sicherheitsunternehmen Websense berichtet.

Die Masche der Täter ist denkbar einfach: Sie versenden gezielte Mails an Angestellte und geben sich als Vorgesetzte oder Kollegen aus. Den wirksamsten Schutz gegen Spear-Phishing in Unternehmen bietet das Zusammenwirken von Mensch und Software. Systeme können gemailte Links auf ihre Sicherheit überprüfen und den Webtraffic in Echtzeit analysieren. Entscheidend ist aber auch, die Mitarbeiter in Schulungen für die Gefahren zu sensibilisieren, so die Sicherheitsexperten.

Besonders in Deutschland ist die Gefahr groß, denn in keinem anderen europäischen Land gibt es mehr Phishing-Webseiten als hierzulande. Weltweiter Spitzenreiter sind einer Websense-Studie zufolge übrigens nach wie vor die USA, gefolgt von Kanada, den Bahamas und Ägypten. Deutschland liegt als erstes europäisches Land auf Platz fünf.

Insgesamt machen Phishing-E-Mails nur rund 1,62 Prozent des Spamvolumens aus. Wenig ist das dennoch nicht, denn immerhin können Spam-Kampagnen mehr als eine Viertelmillion Mails pro Stunde erreichen. Zum Vergleich: Virenverseuchte Mails machen nur 0,4 Prozent des gesamten Spamvolumens aus. Schadprogramme werden also von Phishing-Attacken deutlich übertroffen. Die meistverwendete Betreffzeile bei derartigen Angriffen behauptet, dass ein Fremder auf das Bankkonto des Empfängers zugegriffen habe. Auf Platz zwei liegt eine vermeintliche Nachricht des Onlinebanking-Kundendienstes. Am dritthäufigsten wird vorgegeben, es handle sich um Sicherheitsmaßnahmen. Die meisten Phishing-Mails kommen an Freitagen in die Mailfächer (38,5 Prozent), auf Platz zwei liegen Montage mit 30 Prozent, gefolgt von Samstagen, an denen 10,9 Prozent der Phishing-Mails verschickt werden. Die komplette Studie steht auf der Seite des Sicherheitsunternehmens zur Verfügung.


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