IT-Security und Datenschutz

Wikileaks droht künftig auch Unternehmensdaten zu veröffentlichen

2. Dezember 2010, 15:51 Uhr | Lars Bube
Nachdem Amazon Wikileaks von seinen Servern geschmissen hat, sind einige Unterseiten nicht mehr erreichbar

Die neuesten Veröffentlichungen auf der Internetplattform Wikileaks haben Welle an Gegenreaktionen in bisher ungeahnter Heftigkeit ausgelöst. Während einige die sofortige Hinrichtung von Gründer Julian Assange fordern, sorgen sich andere eher darum, was passiert, wenn Wikileaks sensible Unternehmensdaten in die Hand bekommt.

Wieder einmal haben es der Australier Julian Assange und seine Enthüllungs-Webpage Wikileaks geschafft, ins Zentrum des weltweiten Interesses zu gelangen. Dieses Mal wurden tausende vertrauliche und geheime Dokumente veröffentlicht, in denen sich amerikanische Diplomaten nicht gerade diplomatisch taktvoll über das politische Personal und die neuesten Entwicklungen in ihren Gastgeberländern auslassen. Doch während die vorangegangenen Veröffentlichungen von geheimen Dokumenten aus den verschiedenen Kriegsgebieten der USA wie Irak und Afghanistan weltweit trotz viel Kritik vor allem auf Verständnis und Zustimmung stießen, so wendet sich das Blatt mit den neuesten Fällen allmählich.

Einerseits gerät das Projekt Wikileaks selbst unter immer stärkeren Druck, vor allem der amerikanischen Regierung, die bereits Möglichkeiten auskundschaften ließ, wie sich die Seite durch einen Hackerangriff oder rechtliche Schritte abstellen lassen könnte. Mehrere Kongressabgeordnete fordern jetzt, die Seite wegen Landesverrat sofort schließen zu lassen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Tatsächlich hat Amazon die Dokumente bereits von seinen Servern verbannt, was Wikileaks per Twitter so kommentierte: »Wenn Amazon solche Problem mit der Redefreiheit hat, sollten sie besser auch aufhören, Bücher zu verkaufen«. Darüber hinaus wird auch Wikileaks-Gründer Julian Assange derzeit hart in die Zange genommen. Einige amerikanische Politiker forderten die Justiz bereits auf, ihn wegen Verrats zum Tode zu verurteilen. Gleichzeitig verfolgt ihn Interpol wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden.

Was jedoch bei all den Diskussionen oft noch zu kurz kommt, ist die Frage, was Wikileaks wohl mit sensiblen Daten aus einem Unternehmen, wie beispielsweise den weltweiten Großkonzernen Microsoft, IBM oder HP machen würde. Medienberichten zufolge soll die Plattform etwa schon Daten aus der Pharmaindustrie und einiger Energieversorger zugespielt bekommen haben. Unternehmensverantwortliche, die den Namen ihrer Firma nicht potentiell künftig auf Wikileaks oder ähnlichen Plattformen finden wollen, sollten sich daher möglichst bald so gut wie möglich gegen entsprechende Datenlecks absichern.


  1. Wikileaks droht künftig auch Unternehmensdaten zu veröffentlichen
  2. Mangelnde Vernetzung der IT-Sicherheitskomponenten
  3. Datenleck Adminstratorkonten

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