Zoll Opfer einer Hacker-Attacke

Der Zoll ist laut Bundespolizei Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. Ausgegangen war der Anschlag von der Gruppe »No-Name Crew«, die in mindestens einen Server der Behörde eindrang und nach eigenen Angaben Daten stahl, die sie in der Nacht zu Freitag auf ihrer Website nn-crew.cc veröffentlichte.

Die Bundespolizei teilte am Freitag mit, dass der Zoll Opfer eines Hacker-Angriffs wurde. Unter den Informationen befinden sich auch Daten der Bundespolizei, die dem Zoll zur Verfügung gestellt wurden. Die Sprecherin der Behörde in Potsdam betonte: »Nach Analyse des Bundespolizeipräsidiums sind keine Einsatzdaten der Bundespolizei oder des Bundeskriminalamtes veröffentlicht worden.«

Über das Ausmaß des Schadens gibt es unterschiedliche Angaben. Während die Bundespolizei am Freitag davon sprach, dass die veröffentlichten Daten nach bisherigen Erkenntnissen von einem Server des Zolls stammen, behauptete die Gruppe »No-Name Crew« auf ihrer Website, »sämtliche Daten einiger Server der Bundespolizei« veröffentlicht zu haben. Am Freitagvormittag war die Website zunächst nicht mehr zu erreichen.

Auf den Servern hätten sich Informationen der Polizei befunden, die im Rahmen des Geodatensystems »PATRAS« der Behörde zu Verfügung gestellt worden waren, so eine Sprecherin.

Die »PATRAS«-Server wurden laut Bundespolizei abgeschaltet und alle Nutzer gewarnt.

Welche Daten genau veröffentlicht wurden und ob es kritische Informationsinhalte gibt soll nun geprüft werden. Weiterhin soll der Vorfall vom Nationalen Cyber-Abwehrzentrum analysiert werden.

Bereits Ende Mai hatte die »No-Name Crew« rund 25 Websites der rechtsextremen NPD gehackt und später sensible Informationen über die Partei auf ihrer Website veröffentlicht, darunter angeblich die Namen von Spendern. Zudem verschaffte sich die Gruppe erst Ende Juni Zugang zu einem Händlerportal des Computerspieleherstellers Ubisoft und stellte zahlreiche Datensätze ins Netz.