Sicherheitsumfrage zur Gefahr durch versteckte Schadprogramme

Zwölf Prozent der PC-Anwender wissen nicht um die Rootkit-Gefahr

7. Januar 2008, 23:45 Uhr |

Durch geschickt getarnte Onlineeinbrecher wird der häusliche Rechner Teil eines gefährlichen Bot-Netzwerks. Für zwölf Prozent der Computernutzer klingt dieses Szenario mehr nach Science Fiction als nach Realität. Dies fand der Sicherheitsanbieter Avira mit seiner aktuellen "Gewissenfrage des Monats" in einer Onlinestudie heraus. Im Wortlaut: "Bot-Netze sind Rechnernetzwerke, die von Hackern kontrolliert werden. Und zwar so, dass es die Besitzer der Computer nicht merken. Hand aufs Herz, glauben Sie, Ihr Rechner führt ein Doppelleben?" Darauf gaben 1803 Nutzer Antwort.

Getreu dem Motto "Vorsicht ist besser als Nachsicht" unterbinden immerhin 47 Prozent ein Doppelleben ihres Computers konsequent durch regelmäßige System-Checks. Auf den ersten Blick scheinen also härtere Zeiten für Cyberkriminelle angebrochen zu sein, doch der Schein trügt: Fünf Prozent der PC-Nutzer geben den Hackern nahezu grünes Licht, indem sie die Gefahr von unbemerkten Systemzugriffen ignorieren, solange der Computer problemlos funktioniert. Mehr als ein Drittel der Befragten (36 Prozent) verlässt sich blind darauf, dass der Rechner durch den installierten Virenschutz auch gegen Rootkits ausreichend geschützt ist. Rootkits zielen jedoch bekanntlich darauf ab, sich und ihre Malware-Komponenten auf dem Rechnersystem vor der Antivirensoftware und dem Benutzer zu tarnen.

Teils unbewusst, teils fahrlässig halten also insgesamt noch 53 Prozent der befragten PC-Nutzer Tür und Tor offen für professionelle Hacker-Angriffe aus dem Cyberspace. Unzureichend geschützte Computer sind daher besonders gefährdet, denn sie bieten Hackern eine ideale Basis, um über die gekaperten Rechner ihre illegalen Ziele zu verfolgen.

"Gerade weil sie sich so unauffällig im System einnisten und meist unbemerkt bleiben, sind Rootkits eine sehr ernst zu nehmende Gefahr. In der Praxis ergeben sich für infizierte Rechner ganz konkrete Bedrohungen", erklärt Tjark Auerbach, Gründer und Geschäftsführer von Avira. "Durch die Überwachung der Tastatur lassen sich sehr leicht sämtliche Passwörter ausspionieren. Denkbar ist auch, dass der Rechner für Spam-Angriffe oder Denial-of-Service-Attacken missbraucht wird. Um derartigen Szenarien vorzubeugen, sollte ein umfassender Virenschutz auch versteckte Dateien, Prozesse und Registry-Einträge aufspüren, bewerten und gegebenenfalls entfernen können."

Mehr zum Thema:


Weihnachtstrubel steigert die IT-Gefahr


2007 beschert neuen Spam-Rekord


Zum Jahresende trat eine neue Generation von Malware auf

LANline/jos


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Lampertz GmbH & Co. KG

Matchmaker+