Abschied auf Raten: Windows XP wird 10
Vor zehn Jahren läutete Microsoft mit XP eine neue Windows-Ära ein. Trotz seiner außerordentlichen Erfolgsgeschichte kommt das System aus den Anfangszeiten des kommerziellen Internets allerdings zunehmend in die Jahre und macht Platz für die Nachfolger.

- Abschied auf Raten: Windows XP wird 10
- Schwerer Abschied für viele Unternehmen
Happy Birthday! Microsofts Betriebssystem Windows XP feiert seinen zehnten Geburtstag. Im Jahre 2001, in dem Kofi Annan den Friedensnobelpreis erhielt, der erste Harry Potter Film in die Kinos kam und der FC Bayern München zum 22. Mal deutscher Fußballmeister wurde, brachte Microsoft XP auf den Markt und begann damit eine bis dato beispiellose Erfolgsgeschichte. Zeitweise brachte es das System laut der Marktforscher von Marketshare weltweit auf einen Marktanteil von über 70 Prozent. Zum ersten Mal zollte Microsoft damit den gerade erst aufkommenden Trends wie Multimedia und Internet Tribut, auch der Name, die Kurzform des englischen »eXPierence« (Erlebnis), sollte diese neuen PC-Erfahrungen widerspiegeln.
Doch auch wenn XP bereits mit Software wie dem Internet Explorer, Media Player und Co ausgestattet war und damit die gesamte Branche mit beeinflusste, so lagen die Hauptaufgaben eines PCs zu dieser Zeit doch noch eher bei klassischen Office-Anwendungen wie der Textverarbeitung. Dieses Nutzerverhalten hat sich inzwischen jedoch gravierend verändert und die Anbindung des Systems an das Internet sowie der Zugriff auf außerhalb des Gerätes liegende Daten und Dienste sind zu zentralen Aufgaben eines Rechners geworden. Dadurch wurde Windows XP inzwischen von der neuen Digitalisierungswelle und Trends wie Cloud Computing überholt.
Inzwischen ist das einstige Flaggschiff damit nicht mehr State of the Art und der neue Star am Microsoft-Firmament heißt Windows 7. »Wer jetzt noch mit dem "Oldtimer" unterwegs ist, riskiert Sicherheitsrisikos und verpasst zudem den Weg in Richtung Windows 8«, erklärt Oliver Gürtler, Leiter des Geschäftsbereichs Windows bei Microsoft Deutschland. So konnte der der Antivirus-Dienstleisters AVAST beispielsweise im Rahmen einer groß angelegten Studie auf rund 75 Prozent aller XP Rechner Rootkit-Infizierungen nachweisen. Beim neuen Windows 7 lag diese Quote dank neuer Sicherheitstechnologien hingegen nur bei 12 Prozent, obwohl es inzwischen eine ähnliche Verbreitung hat wie XP.