Auf die kritischen Nachfragen der Channel-Presse folgen dann die Beteuerungen des Also-Geschäftsführerquartetts im konzertanten Durcheinander: Natürlich wird es kein Endkundengeschäft geben – die Dienstleistung für den Handel stehe ausschließlich im Fokus der Firma. »Wir haben unsere Services-Plattform damit entscheidend ausgebaut und sehen uns als Enabler des Handels«, gibt Reiner Schwitzki die Strategie vor. Also wird die Cora-IT-Gruppe als selbstständige Einheit weiterführen. Neben Klaus Rosenkranz, der bereits zuvor Geschäftsführer der Firma war, hat Also mit Ralf Martin Ester einen Manager des Hauptanteileigners Droege mit vielen Erfahrungen im IT-Service-Geschäft in die Führungsebene eingesetzt. »Cora-IT ist seit jeher als Dienstleister für Dienstleister positioniert«, hebt Ester nun hervor. Über die Gruppe könne Also nun Services für die Reseller im Bereich IT-Remarketing, Field Services, Service Desk anbieten oder mit Personalabstellungen unterstützen. Davon profitierten insbesondere auch kleinere Handelshäuser. »Die Fachhändler konzentrieren sich zunehmend auf ihre Kernkompetenzen, sie müssen nicht mehr Kapazitäten für zusätzliche Services aufbauen«, erklärt dazu Stefan Klinglmair. Und Heino Deubner berichtet: »Wir hatten zuletzt in Projekten immer wieder Service-Lücken. Nun ist es kein Problem mehr beispielsweise in Digital Signage-Projekten Wandhalterungen anzubringen.«
Nicht alle Fragen zur Cora-IT-Übernahme sind restlos geklärt – können vermutlich auch nicht ganz geklärt werden, wenn ein Distributor den nicht immer unheiklen Schritt in das Dienstleister-Business wagt. Bei der Übernahme der Druckerfachmann mussten schließlich auch einige Fragen offen bleiben. Der Also-Konzern unterhält seither im Anhang auch ein Firmenkundenbusiness mit langlaufenden Outsourcing-Verträgen. Bei der Cora-IT hat man nach der Übernahme ein bestehendes Ladengeschäft in Berlin sogleich geschlossen. Der Used IT-Shop der Tochterfirma Webinstore unter dem Brand »PreiswertePC.de« werde erstmal geöffnet bleiben. Der darüber erzielte Umsatz trage nur minimal zum Gesamtergebnis bei, versichert Ralf Martin Ester. Darüber hinaus sieht man durchaus Möglichkeiten, über den Shop auch Reseller eine zusätzliche Abverkaufsmöglichkeit für wiederaufbereitete Ware anzubieten.