Zukauf bei IT-Dienstleistungen und Remarketing

Also-Zukauf: Was hinter Cora-IT steckt

25. Juli 2013, 14:09 Uhr | Martin Fryba
Reiner Schwitzki: »Wir werden kein Endkundengeschäft betreiben« (Foto: Also)

Viel Wind um seine jüngsten Akquisitionen hat Broadliner Also nicht gemacht. Fast kann man den Eindruck gewinnen, Also habe das IT-Serviceunternehmen Cora-IT und den Refurbisher Webinstore gut versteckt. Warum nur?

An die große Glocke will Broadliner Also seine jüngste Neuerwerbung nicht hängen. Um eine Fußnoten-Erwähnung im Halbjahresbericht kam die Holding in der Schweiz dann aber doch nicht herum: Also übernimmt den Berliner IT-Dienstleister Cora-IT und mit ihr den Logistik-Dienstleister und Remarketer Webinstore. Wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Cashflows von Also hätten die Neuerwerbungen nicht. Das mag damit zusammenhängen, dass sich viele Hoffnungen der Berliner Cora-IT in den letzten Jahren nicht erfüllt hatten.

Das Geschäft mit Vor-Ort-Services an vielen Stützpunkten ist personal- und damit kostenintensiv, die Margen im Onsite- und Field-Business sind seit Jahren unter Druck. Dubiose Deals mit zweifelhaften Betriebsübergängen und fahrlässig herbeigeführte Insolvenzen haben in der Vergangenheit ein schlechtes Licht auf diesen Markt geworfen. Ein Schlaglicht auf diesen Zweig der Branche lenkte schon vor Jahren Siemens, als der Konzern seine damalige Tochter Sinitec abwickelte.

Managed-Services für IT-Betriebsüberwachung und Personalüberlassungen für Projektgeschäfte sind lohnender, doch auch hier ist der Druck auf die Preise aufgrund des hohen Wettbewerbs groß. In allen drei Bereichen ist der IT-Dienstleister Cora-IT mit seinen bundesweiten Servicepoints und sechs Geschäftsstellen tätig.

Den letzten Pflichtangaben zufolge sanken die Umsätze 2009 bei den Berlinern um 20 Prozent auf knapp über neun Millionen Euro. Die damalige Wirtschaftskrise belastete zwar das Geschäft. Doch standen der Cora-IT weiterhin Mittel zur Verfügung, um Mitte 2011 den Spatenstich für eine neue Firmenzentrale feierlich zu begehen. Es entstand auf 6.000 Quadratmetern eine neue Produktions- und Bürofläche, die Platz für 140 Mitarbeiter bietet.

In der Spitze beschäftigte das IT-Service-Unternehmen über 300 Mitarbeiter, im Zuge eines harten Sparkurses wurden mehr als ein Drittel der Mitarbeiter abgebaut – auslaufende Verträge und damit weniger benötigtes Personal inklusive. Heute sind es deutlich weniger als 200, sagt Reiner Schwitzki. Doch über Details will der Also-Chef in Deutschland nicht reden.


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