Studie: Business Intelligence in der Praxis

Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei BI weit auseinander

4. Mai 2010, 12:16 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Fehlende BI-Strategie und schlechte Datenqualität

Die Befragten äußerten sich nahezu einheitlich, dass Business Intelligence Anwendungen ein wesentlicher Faktor für leistungsfähiges Reporting und damit fester Bestandteil der IT-Unterstützung der Unternehmenssteuerung sind. Die entsprechenden fachlichen Grundanforderungen an das Reporting werden in den meisten Fällen auch erfüllt. Allerdings entsteht oft ein gewisser Wildwuchs, indem beispielsweise mehrere BI-Lösungen gleichzeitig eingesetzt werden. Das resultiert jedoch schnell in Mängeln in Bezug auf Konsistenz, Datenqualität sowie Effizienz in der Bereitstellung der Berichte und erfordert somit einen hohen Nachbearbeitungsaufwand, um zu einer einheitlichen und verbindlichen Interpretation der Daten kommen zu können.

Eine der Lösungen, welche die befragten Unternehmensverantwortlichen selbst für dieses Dilemma sehen, ist die Einrichtung einer zentralen Stelle für Business Intelligence im Unternehmen. Von dort aus könnten die Anforderungen über alle Hierarchieebenen und Unternehmensfunktionen hinweg abgeglichen, priorisiert, umgesetzt und gesteuert werden. Doch obwohl sie selbst darin ein probates Mittel für eine effizientere IT sehen, fehlen solche Business Intelligence Competence Center in den meisten Unternehmen noch. Dies ist ein typisches Zeichen für die oft fehlende oder nur unzureichende übergreifende BI-Strategie.

Ein Grund für diese fehlende Gesamtstrategie ist, dass die BI für die meisten Verantwortlichen lediglich dazu dient, effiziente und valide Reportings zu erstellen. Weiterführende Analyse- und Reportingfunktionen werden zwar gewünscht, entsprechende Weiterentwicklungen wie Closed Loop BI stoßen allerdings auf viel Unkenntnis und Ablehnung. Auch unmittelbar effizienzsteigernde Möglichkeiten wie Real Time Reporting werden von den Verantwortlich zwar als interessante Möglichkeiten beschrieben, finden aber den Weg den Weg in die Unternehmen bisher nur sehr spärlich. Ebenso stehen die meisten Befragten einer wie auch immer gearteten Auslagerung von BI-Systemen und –Prozessen äußerst kritisch gegenüber, da ihnen das Risiko zu groß ist, ihre Unternehmensdaten in fremde Hände zu legen.


  1. Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei BI weit auseinander
  2. Fehlende BI-Strategie und schlechte Datenqualität
  3. Fazit: Unternehmen verschenken viel Potential

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