Die »Paradise Papers« zeigen, wie gezielt Konzerne und Reiche nach Wegen suchen, möglichst wenig Steuern zahlen zu müssen. Auch ein in diesem Zusammenhang alter Bekannter aus der IT-Welt taucht auf: Apple.
Die »Paradise Papers« und die darin offengelegten Tricks der Konzerne und Reichen zur Steuervermeidung beeindrucken. Welches Ausmaß die – diplomatisch ausgedrückt – »Steuergestaltung« der Großen und Mächtigen inzwischen angenommen hat, macht allein die Anzahl der Dokumente deutlich, die einem Recherchenetzwerk von investigativen Journalisten zugespielt wurde. Insgesamt 13,4 Millionen Dokumente der auf Offshore-Dienstleistungen spezialisierten Anwaltskanzlei Appleby und zahlreicher Steueroasen belegen die zwar wahrscheinlich legalen, aber in vielen Augen moralisch fragwürdigen Tricks, die nur eines zum Ziel haben: möglichst wenig bis gar keine Abgaben auf Einnahmen und Gewinne abführen zu müssen. Und genau dabei helfen die Rechtsexperten von Appleby in Zusammenarbeit mit der Insel Jersey.
Zumindest im Falle von Apple, wie Recherchen der »Süddeutschen Zeitung« ergeben haben. Demnach hat der iPhone-Hersteller mit diversen Anwaltskanzleien schriftlich die Gründung neuer Geschäftssitze in Steueroasen durchexerziert. Seit 2015 existieren auf der Insel im Ärmelkanal zwei Tochterfirmen des amerikanischen IT-Giganten. Das Besondere: Dort beträgt der Steuersatz für ansässige Firmen null Prozent.