Praxistipp: Server für Virtualisierung

Ausgewogen Konfigurieren

2. Mai 2008, 6:00 Uhr | Andreas Stolzenberger

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Anforderungen an die Bandbreite

Hinzu kommt bei iSCSI ein weiteres halbes LAN-Interface für die SAN-Verbindung. Mit einer FC-Anbindung können sich acht VMs ein 4-GBit/s- oder vier Hosts ein 2-GBit/s-Interface teilen. Wichtig ist dabei natürlich auch, dass das eingesetzte Speichersubsystem die nötige Performance liefert.

Je nach Dienst variieren die Anforderungen. Virtualisierte Fileserver unter Windows fordern für die SAN- und LAN-Anbindung je 1-GBit/s Bandbreite. Samba und NFS-Server unter Linux arbeiten schneller und können für LAN- und SAN-Verbindung bis zu je 2 GBit/s fordern.

In der Praxis hat sich daher gezeigt, dass Fileserver besser auf physischen Systemen außerhalb der VM-Installation laufen. Dienste wie Mailserver arbeiten gut unter Vmware, benötigen aber mehr Arbeitsspeicher als die erwähnten 512 MByte. Dafür kommen diese Dienste mit weniger LAN-Bandbreite zurecht.

Keine langsamen Festplatten

Der Virtualisierungs-Host an sich braucht zudem einen soliden Datenspeicher für das Basis-System ? sofern der Hypervisor dieses noch einsetzt. Network Computing ging anfangs davon aus, dass eine simple ATA-Platte voll und ganz als Systemlaufwerk für den Vmware-ESX-Server ausreicht.

In der Praxis stellt sich das jedoch anders dar. Vmware schreibt die Konfiguration und die Logs auf den lokalen Datenträger und reserviert darüber hinaus einen Swap-Space für VMs. Verzögerungen beim Zugriff auf das lokale Laufwerk wirken sich dabei negativ auf die Performance der VMs aus.

Beispiel für Systemkonfiguration

In den Real-World Labs Poing arbeitet Network Computing seit geraumer Zeit mit vier physischen Servern in einem Vmware-Cluster.

Dabei hat sich die folgende Systemkonfiguration für verschiedene Szenarien bewährt: Vier CPU-Cores mit 2 GHz und darüber; 6 bis 8 GByte Arbeitsspeicher; ein 16-GByte-Systemlaufwerk als FC-LUN oder lokales Array; ein 4- oder zwei 2-GBit/s-FC-Ports; sechs 1-GBit/s-Ethernet-Schnittstellen, davon zwei für das iSCSI-SAN und vier für das VM-Netzwerk.

Jeder Rechner verwaltet dabei bis zu 10 produktiv arbeitende VMs. Über die genaue Konfiguration der Testserver des Labors berichtet der folgende Artikel.


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  2. Anforderungen an die Bandbreite

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