Mit »Big Brother Professional Edition« offeriert Quest Software eine preisgünstige und einfach zu benutzende Variante zu teuren, aufgeblasenen Netzwerk- und Device-Monitoring-Systemen.
Big Brother von Quest Software ist eine Software zur Überwachung der System- und Netzwerkverfügbarkeit, die von Systemadministratoren für Systemadministratoren entwickelt wurde. Die erste Version ist bereits 1996 erschienen.
Die Prinzipien hinter deren Entwicklung haben sich aber bis heute nicht geändert. Network Computing durfte sich davon überzeugen, dass Big Brother auch in der aktuellen Version simpel, funktionierend und schnell ist. Sie ist leicht verständlich, erweiterbar, portabel und überwacht innerhalb von Minuten jeden Server und jedes Gerät in jedem Netzwerk.
Big Brother nutzt Client-Server-Technik und besteht aus vier Teilen: Serverprozesse, die eingehende Nachrichten empfangen und eine Webansicht bieten; solche, die alle Seitenanforderungen bearbeiten; solche, die Netzwerkdienste testen; Clientprozesse, die lokale Informationen senden.
Grundsätzlich erlaubt die Software agentenloses Netzwerk- und Verfügbarkeits-Monitoring. Optional installierte Client-Software liefert aber zusätzliche Informationen über die Verwendung von Systemressourcen. Die Installation der Client-Software ist empfehlenswert.
Und hier haben wir den einzigen Kritikpunkt: Das Produkt bietet keine Funktion, mit der Administratoren die Client-Software von zentraler Stelle aus auf die zu überwachenden Systeme installieren können.
Dreh- und Angelpunkt von Big Brother sind die Tests, welche die Software regelmäßig durchführt, um die Verfügbarkeit der Systeme, Geräte und Dienste zu überprüfen. Agentenlose Netzwerktests umfassen FTP, HTTP, SMTP, POP3, DNS, Telnet, Imap, NNTP und SSH. Administratoren können beliebige weitere Protokolle testen lassen, indem sie einfach die zu überprüfende Portnummer spezifizieren.
Die Tests führt ein zentraler Server durch. Big Brother unterstützt aber auch mehrere Server, was Administratoren erlaubt, Redundanz in ihr Monitoring zu einzubauen.
Big-Brother-Clients sammeln Daten und senden sie ebenfalls zum zentralen Server. Die Client-Software überwacht den Festplattenplatz, die Prozessorbelastung, Nachrichten, den Arbeitsspeicher und vom Administrator definierte Prozesse und Dienste.
Mit Hilfe eines einfachen und leicht zu benutzenden Konfigurationsprogramms kann der Verwalter Schwellenwerte einstellen. Wird einer erreicht oder überschritten, löst Big Brother einen Alert aus. Benachrichtigungen sendet Big-Brother via E-Mail, alphanumerischem oder numerischem Paging oder SMS.
Das Programm erlaubt Administratoren, Alerts zu bestätigen. Dies verzögert nachfolgende Alerts und zeigt anderen Verwaltern, wer bereits an dem jeweiligen Problem arbeitet.
Natürlich visualisiert Big Brother die Umgebung. Dazu nutzt das Programm eine grafische Schnittstelle, die Systemstatusinformationen nahezu in Echtzeit auf Webseiten oder im WML-Format für WAP-fähige Geräte darstellt. Letzteres funktioniert leider nur mit den Unix-/Linux-Versionen von Big Brother.
Die Repräsentation der Server und Tests in der Schnittstelle ist gut genug aufbereitet, um selbst Administrationsanfängern deutlich zu machen, welche Systeme Aufmerksamkeit erfordern.
Big Brother benachrichtigt nicht nur über die Systemverfügbarkeit, sondern es verfolgt auch Statusänderungen. Mit Hilfe dieser Informationen sind Verfügbarkeits- und Service-Level-Agreement-Berichte schnell erzeugt.
Gegenwärtig unterstützt Big-Brother-Professional-Edition folgende Plattformen: Redhat-Linux 7.x, Redhat-Enterprise-Server 3.0, Suse-Linux 8, Sun-Solaris ab Version 6, HP-UX 11.0 oder 11.i, IBM-AIX 4.33, 5.1 oder 5.2, Windows-NT-Server 4, Windows-2000-Server oder -Professional, Windows-Server-2003.
Big Brother ist erweiterbar und offen. Das Produkt unterstützt leicht von Benutzern geschriebene Scripts. Ein großer Vorteil von Big Brother ist dessen User-Community, deren Mitglieder einander aktiv unterstützen und die Funktionalität des Werkzeugs erweitern. Die Anzahl der von Benutzern veröffentlichten Scripts wächst stetig.