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Kryptowährungen

Bitcoin als Euro-Ersatz (Fortsetzung)

Autor:Peter Tischer • 20.5.2016 • ca. 1:15 Min

Inhalt
  1. Bitcoin als Euro-Ersatz
  2. Bitcoin als Euro-Ersatz (Fortsetzung)

Bis dato machten von unregulierten Digitalwährungen, die ihren Anwendern vollkommene Anonymität versprechen, vor allem Auftragsmörder und Hacker mit erpresserischer Ransomware sowie einige wenige Computerenthusiasten Gebrauch, wie zwei Forscher aus Kentucky in einer Studie nachweisen konnten. 2013 schloss das FBI »Silk Road«, einen perfiden Marktplatz für illegale Drogen, Waffen und Verbrechen auf Auktionsbasis: Das akzeptierte Zahlungsmittel waren Bitcoins.

Andere denkbare Nutzer wie Spekulanten oder Investoren dagegen machen von den Kryptowährungen wenig bis gar keinen Gebrauch, was auch an der repressiven Haltung der Notenbanken als bisher einziger Finanzregulierer liegen
dürfte – in China hat die Zentralbank den Bitcoin mit einem totalen Verbot belegt. Gleichzeitig mag die Vorstellung einer endlichen Währung, die sich der aktuellen Gelddruckpolitik der internationalen Finanzinstitute entzieht, für Globalisierungskritiker und Wirtschaftsromantiker vielleicht verlockend wirken, doch schon jetzt horten einige Wenige den Großteil der bis dato generierten Bitcoins.

Ein Zustand, der sich in Zukunft noch verstärken wird und sicher nicht zu einer gerechteren Finanzverteilung in modernen Gesellschaften führt. Eine Währung wird umso unbrauchbarer, je weniger Menschen Zugriff auf sie haben und die in der Folge immer weniger Akzeptanz findet.

Gleichzeitig stehen auch auf der technischen Seite einige Fragezeichen. Zuletzt gab es immer wieder Beschwerden über mangelnde Transparenz des Blockchain-Systems, das die Transaktionshistorie jedes einzelnen Bitcoin nachweisen und so die Eigentumsverhältnisse klären soll. Zudem wird die Berechnung neuer Bitcoins sowie der bei jeder Transaktion länger werdenden Blockchains immer aufwendiger. Das Bitcoin-Netzwerk stößt an seine Grenzen.
Vieles spricht dafür, dass die Bitcoin-Akzeptanz des Ortes Zug am Ende vor allem eines bleiben wird: Ein guter Marketing-Gag, um weitere Start-
ups aus der Krypto-Szene anzulocken. Vielleicht wird von ihnen eine neue Digitalwährung ohne die Schwächen des Bitcoin entwickelt, die eines Tages tatsächlich Echtgeld ablösen kann.