Suchmaschinen: Konkurrz für Google

»Cuil«: Suchmaschinenpioniere greifen Google an

30. Juli 2008, 15:06 Uhr | Lars Bube
Cuil sortiert Suchergebnisse nach Kategorien, nicht in einer Listenansicht wie Google.

Unter dem Namen »Cuil« haben ehemalige Mitarbeiter von Google und IBM eine neue Suchmaschine entwickelt. Mit neuartigen Funktionen, einem gewaltigen Index und deutlich strikterem Datenschutz wollen sie Google Konkurrenz machen.

Anna Patterson wurde in der Suchmaschinen-Szene insbesondere durch ihre Tätigkeit bei Google bekannt. Doch nun hat sie sich von ihrem Arbeitgeber getrennt und begehrt mit einem neuen Team gegen den Quasi-Monopolisten auf.

Unter dem Namen »Cuil« (sprich cool) hat sie gemeinsam mit ihrem Mann Tom Costello, der an der Stanford Universität und bei IBM tätig war, sowie mit weiteren »Rebellen« eine Alternative zu Google entwickelt.

Patterson und ihre Mitstreiter hatten vor allem das Ranking-System von Google sowie dessen viel kritisierte Methoden zur Sammlung von Nutzerdaten gestört. Nach eigenen Angaben ist Cuil die größte Suchmaschine der Welt, weil sie drei Mal so viele Web-Seiten wie Google indiziert hat. Derzeit (Stand: 30.07.2008) sind es rund 122 Milliarden.

Die Suchergebnisse werden dem Nutzer auf innovative Weise präsentiert: Um die Ergebnisse besser überblicken zu können, werden sie in verschiedenen Überkategorien sortiert, die jeweils in eigenen Tabs angezeigt werden. Damit kann die Suche auch wesentlich leichter verfeinert und auf bestimmte Gebiete beschränkt werden, ohne eigenhändig Begriffe ausschließen zu müssen.

Da Cuil die Ergebnisse rein nach dem Inhalt der einzelnen Seiten sortiert, anstatt ihre Popularität und die Präferenzen des Nutzers mit zu bewerten, ist auch eine Aufzeichnung der meistgelesenen Seiten eines Nutzers nicht notwendig. Überhaupt rühmt sich Cuil keinerlei Nutzerdaten aufzuzeichnen oder zu speichern.

Der Name Cuil kommt übrigens von einem altertümlichen irischen Wort für »Wissen« und soll nach den Vorstellungen der Gründer die Internetsuche revolutionieren: »Seit wir uns in Stanford kennen gelernt haben, teilten Tom und ich die Vision einer idealen Suchmaschine«, so Patterson. »Unser Team geht die Suche ganz anders an. Indem wir unser Wissen über Sucharchitekturen und Relevanz-Methoden nutzen, haben wir in einer kompletten Neuentwicklung eine effizientere und breitere Suchmaschine und -technik geschaffen. Das Internet ist gewachsen und wir finden, die Suche sollte dem folgen.«

Trotz der großen Anzahl von indizierten Seiten ist Cuil jedoch für deutsche Nutzer noch relativ uninteressant: Der internationale Seitenindex wird derzeit erst aufgebaut.


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