Message App »Line« auf Erfolgskurs

»Das nächste Facebook kommt aus Fernost«

11. Dezember 2013, 13:40 Uhr | Andrea Fellmeth-Schlesinger
Starke Mitbewerber aus Fernost machen WhatsApp und Facebook Konkurrenz (Foto: David Alary | Fotolia)

Zahlreiche Apps aus Asien machen Platzhirschen wie Facebook und WhatsApp ernsthafte Konkurrenz. Die japanisch-koreanische Messenger App Line schiebt sich mit aktuell 300 Millionen Mitgliedern weit nach vorn.

In 52 Ländern auf Platz eins des Apple App Store. Nicht von Google oder Facebook ist hier die Rede, sondern von Line, einer japanisch-koreanischen Messenger-App. »Auf dem Gerätemarkt haben asiatische Firmen wie Samsung schon die Vorherrschaft errungen und US-Konkurrenten wie Apple abgehängt. Das gleiche Schicksal könnte nun auch den amerikanischen Anbietern sozialer Netzwerke drohen«, sagt Asien-Experte Professor Dr. Christian Schmidkonz von der Munich Business School. »Zahlreiche Apps aus Asien, Line an erster Stelle, machen Platzhirschen wie Facebook oder WhatsApp ernsthafte Konkurrenz.«

Genau ein Jahr ist es her, dass Studenten der Munich Business School im Rahmen einer Projektarbeit Ideen für einen erfolgreichen Launch von Line in Deutschland erarbeitet haben. Mittlerweile ist Line hierzulande zum ersten Verfolger von WhatsApp avanciert und verdrängt Mitbewerber wie die Facebook-Messenger App. Ende November hat der Dienst die beeindruckende Zahl von weltweit 300 Millionen Mitgliedern bekannt gegeben. Neben dem Hauptmarkt Asien werden Europa und Südamerika zunehmend wichtiger. Viele Menschen benutzen mittlerweile Line aufgrund der vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten, die geboten werden. »Es bietet einige Funktionen, die beim Konkurrenten WhatsApp fehlen oder kaum Bedeutung haben. Dazu gehört die Video-Telefonie, eine Art Newsfeed wie bei Facebook, Spiele und auch eine Desktop-Version«, erklärt Schmidkonz. »Aber natürlich kann man auch einfach nur Nachrichten schreiben.«

Die Erschließung des europäischen Marktes nahm Line vor einem Jahr von Spanien aus in Angriff – inzwischen gehören sowohl der FC Barcelona als auch Real Madrid zu den Partnern. 1,5 Millionen Kunden gewinnt Line nach eigenen Angaben inzwischen weltweit an jedem Tag hinzu und ist damit das wahrscheinlich am schnellsten wachsende soziale Netzwerk aller Zeiten. Geld verdient Line mit Werbepartnerschaften und durch Merchandising sowie mit dem Verkauf von virtuellen Stickern oder Gegenständen in den Spielen. »Ich bin überzeugt, dass Line über kurz oder lang WhatsApp ablösen wird«, ist sich Schmidkonz sicher.


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