Mit der Übernahme von IDS Scheer positioniert sich die Software AG als zweiter deutscher Global Player neben SAP. Im Interview mit Computer Reseller News spricht der Firmenchef über die Integration von IDS Scheer und die Ausrichtung nach der Akquise.
CRN: Herr Streibich, warum ist IDS Scheer für Sie ein guter Übernahme-Kandidat?
Streibich: Durch die Übernahme des US-Unternehmens Webmethod im Jahr 2007 ist die Software AG zum Top 3 Player im Middleware-Markt herangewachsen. Dadurch konnten wir Produkte anbieten, die das Bindeglied zwischen Anwendungen und Prozessen darstellen. Die Akquisition von IDS Scheer ist der nächste logische Schritt, denn jetzt können wir auch die Inhalte der Prozesse gestalten.
CRN: Die Software AG ist eine Produkt-Company. IDS Scheer macht den Löwenanteil des Geschäftes mit SAP-Consulting und Consulting um die Software »Aris«. Wie passt das zusammen?
Streibich: Die Tatsache, dass IDS Scheer über eine große Anzahl von SAP Consultants verfügt, ist der zweite wichtige Grund, warum wir das Übernahmeangebot gemacht haben. Diese Berater sind in der Lage unternehmensweite Prozesse zu implementieren – eine Fähigkeit, die wir für den Ausbau unseres Geschäftes dringend benötigen.
CRN: Werden die IDS-Mitarbeiter das SAP Consulting-Geschäft auch unter der Flagge der Software AG weiterführen?
Streibich: Selbstverständlich. Wie bereits gesagt, wir sind Partner für SAP, keine Konkurrenten.
CRN: Wie sehen Sie dann Ihr Verhältnis zu SAP – wenn nicht als Konkurrenz?
Streibich: Durch die Übernahme von IDS Scheer bauen wir eine zweiten globalen Player in Deutschland auf. Das hilft auch der SAP und ist sehr wichtig für den Standort Deutschland. Wir müssen es schaffen in Deutschland Software-Firmen zu haben, die im weltweiten Wettbewerb gegen die Großen wie IBM und Oracle mithalten können. Deutsche Firmen entwickeln, produzieren und exportiert keine Hardware mehr, dieses Geschäft ist nach Fernost abgewandert.