Das Überschall-Uboot

Geschwindigkeiten schneller als der Schall – und das unter Wasser – was nach Science Fiction klingt, könnte bald Realität werden.

In der Luft schaffte es der Mensch bereits, den Schall zu überholen. Nun könnten Überschallgeschwindigkeiten bald auch unter Wasser möglich sein. Zumindest haben laut »South China Morning Post« chinesische Wissenschaftler in diesem Bereich große Fortschritte erzielt. Den Wissenschaftlern ist es demnach gelungen, eine spezielle Luftblase um das Wassergefährt herum zu erzeugen, die extrem schnelle Fortbewegung auch unter Wasser ermöglicht. »Wir sind vom Potential sehr beeindruckt«, wird Li Fengchen, einer der leitenden Wissenschaftler von der Zeitung zitiert. Mit der Luftblase umgehen die Wissenschaftler die hohen Reibungen unter Wasser und schaffen dagegen Bedingungen, wie sie in der Luft vorherrschen. Theoretisch sind so Geschwindigkeiten von 5.800 Kilometern in der Stunde möglich. Derartige U-Boote oder Torpedos würden eine Pazifiküberquerung in nur 100 Minuten bewältigen, der Atlantik wäre sogar in unter einer Stunde durchschwommen.

Schon im kalten Krieg hatten die Russen mit entsprechenden Luftblasen experimentiert. Bereits damals erreichten experimentelle Torpedos Geschwindigkeiten von 370 Kilometern pro Stunde unter Wasser.

Allerdings existierten bis dato zwei schwerwiegende Probleme: zum einen muss der Torpedo oder das U-Boot mit einer Geschwindigkeit von mindestens 100 Kilometern pro Stunde gestartet werden, um gleich zu Beginn die Luftblase zu erzeugen. Zum anderen stellte sich bislang die Frage nach einer Steuermöglichkeit – Ruder funktionieren im Wasser gut – nicht jedoch in der Luft. Zudem muss der Raketenantrieb genug Leistung für längere Distanzen bereitstellen. Im Kalten Krieg schossen die Russen ihre experimentellen Torpedos lediglich elf bis 15 Kilometer weit.

1. Das Überschall-Uboot
2. Flüssigkeitsmembran als Problemlöser