Die Folgen des EU-Austritts

Der Brexit wird härter als erwartet

5. Februar 2018, 11:49 Uhr | Jona van Laak
Welche Folgen hat der Brexit? (Foto: Horváth Botond - Fotolia)

Großbritannien wird den Brexit härter zu spüren bekommen als bisher angenommen. Der Fachkräftemangel zeigt erste Folgen im Gesundheitssektor. Auch der britische Channel spürt die Ungewissheit.

Der Brexit könnte Großbritannien weitaus stärker treffen, als von Seiten der britischen Regierung bisher thematisiert wurde. Nach einem internen Bericht des Brexit-Ministeriums, der in den letzten Tagen an die Öffentlichkeit gelangt war, verursachen alle potenziellen Szenarien, die der Austritt zur Folge haben könnte, erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden – Großbritannien wird danach in jedem Fall schlechter dastehen, als bei einer Fortführung der EU-Mitgliedschaft.

Sollte Großbritannien weiterhin im Europäischen Wirtschaftsraum (Szenario 1) verbleiben und damit den unbeschränkten Zugang zum europäischen Binnenmarkt behalten, gehen die Prognosen von einem Negativwachstum von zwei Prozent aus. Dieser weiche Brexit wird jedoch durch die harte Verhandlungslinie der EU-Kommission als unwahrscheinlich betrachtet. Sollte Großbritannien den Europäischen Wirtschaftsraum verlassen müssen (Szenario 2), jedoch ein Freihandelsabkommen mit der EU abschließen, wird der Verlust auf fünf Prozent beziffert. Falls kein Abkommen mit der EU zustande kommen sollte (Szenario 3), würde das Wachstum in Großbritannien um acht Prozent einbrechen.

Die Deutung des internen Papiers wird in der Öffentlichkeit derzeit kontrovers diskutiert. Ein Regierungssprecher sagte, das Papier sei nur ein Anfangsentwurf, der von der Regierung noch nicht gebilligt worden sei. Aus der oppositionellen Labour-Partei und dem schottischen Parlament wurde Premierministerin May scharf für die Verheimlichung der Brexit-Folgen kritisiert.


  1. Der Brexit wird härter als erwartet
  2. Fachkräfte wandern ab

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