Soziale Netze und Firmen

Deutsche Firmen sind beim Social Networking voll dabei

7. Juli 2010, 13:01 Uhr | Bernd Reder

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kleinunternehmen und Beratungsbranche besonders agil

Speziell kleinere Firmen und Selbstständige knüpfen über Plattformen wie Xing Geschäftskontakte.
Speziell kleinere Firmen und Selbstständige knüpfen über Plattformen wie Xing Geschäftskontakte.

Im Vergleich der unterschiedlichen Unternehmensgrößen zeigt sich, dass vor allem kleine Firmen auf soziale Netzwerke zurückgreifen. In Deutschland konnten 44 Prozent der Kleinunternehmen via Social Networking bereits neue Kunden werben, während dies lediglich 34 Prozent der mittelständischen und großen Unternehmen gelang.

Dagegen sind Mitarbeiter großer (30 Prozent) und mittelständischer (38 Prozent) Firmen bei der Jobsuche über soziale Netzwerke erfolgreicher als die kleiner Unternehmen (26 Prozent). Die Auswertung nach Branchen ergab, dass 51 Prozent der deutschen Beratungsfirmen und 48 Prozent der Firmen in der Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) neue Kunden über soziale Netzwerke gefunden haben.

Die größten Skeptiker finden sich in der Produktionsbranche: 47 Prozent zweifeln am Beitrag von Social Networking zur Kundengewinnung. Entsprechend wenige Firmen stellen daher Marketing-Budget dafür bereit (13 Prozent).

»Die Umfrage zeigt, dass sich Unternehmen, die sich bisher noch nicht in die Welt der sozialen Netzwerke vorgewagt haben, möglicherweise Geschäft entgehen lassen«, sagt Michael Barth, Deutschland-Geschäftsführer von Regus. Dies gelte besonders für Firmen aus Frankreich (33 Prozent), Großbritannien (33 Prozent), Japan (30 Prozent), Belgien und Luxemburg (27 Prozent), wo die wenigsten Befragten angaben, dass sie Social Networking bereits erfolgreich zur Kundenwerbung eingesetzt hätten.

Ähnlich sieht das der Trendforscher Professor Peter Wippermann, Gründer des Hamburger Trendbüros, das sich mit dem gesellschaftlichen Wandel befasst: »Die Studie von Regus bringt interessante Ergebnisse an den Tag. Auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich relativ weit vorne liegt, nutzt nach unseren Erfahrungen die Mehrheit hier zu Lande das Social Web immer noch eher privat als geschäftlich.«

Und wenn jemand auf Xing, Linkedin oder Facebook geschäftlich unterwegs sei, dann meist nur, um billiger einzukaufen als um den Kontakt zum Endverbraucher zu suchen. »Dabei bietet das Internet ungeheures Potenzial«, so Wippermann.

Wichtig sei, das Web als Infrastruktur begreifen – für Handel und Kommunikation. »Einige Unternehmen, vor allem die großen Konzerne, sind hier Vorreiter, die anderen müssen nachziehen«, so das Resümee des Forschers.


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