Desktop Authority 7.8 – Vieles wurde verbessert und erneuert, vieles blieb beim Alten. Network Computing testete die aktuelle Version des beliebten Desktop-Management-Programms.
Desktop-Authority ist eines der beliebtesten Tools zur Desktopverwaltung in Windows-Netzwerken. Das Produkt unterstützt Clients mit Betriebssystemen von Windows-95 bis Windows-Vista sowie Windows-Server-2008. Im Test demonstrierte die aktuelle Version 7.8 eindrucksvoll, dass die zuletzt im Rahmen eines Vergleichstests untersuchte Version 7.6.1 die Auszeichnung »Empfehlung« zu Recht verdiente. Und dies sagen wir, obwohl ein vollständiges Desktop-Management noch immer nur mit zusätzlichen optionalen Komponenten durchführbar ist. Ein Packaging-Studio beispielsweise ist mit Desktop-Authority-MSI-Studio zusätzlich zu erwerben. Immerhin stammt dies aus demselben Haus, womit eine glatte Integration gewährleistet sein sollte. Schöner wäre es dennoch, eine solche, nicht unwichtige Komponente sofort verfügbar zu haben.
Dreh- und Angelpunkt des Produkts ist eine Administratorkonsole mit Vorbildfunktion für vergleichbare Software. Mit ihr konfiguriert der Administrator Desktops, verteilt Software und steuert Windows-Computer remote. Dem Service-Pack-Objekt in Desktop-Authority neu hinzugefügt wurden Windows-Vista-Service-Pack 1 und XP-Service-Pack 3, so dass sich nun auch diese Service-Packs einfach aufsetzen lassen. Die Desktopkonfiguration umfasst fast alle denkbaren Einstellungen, darunter Verknüpfungen, Symbole, Richtlinien, Registrierungs- und Outlook-Einstellungen. Scriptlogics Validation-Logic-Technik erlaubt dem Administrator die präzise Auswahl der einzelnen Computer und Benutzer, der jeweiligen Konfigurationseinstellungen und des gewünschten Zeitpunkts. Die Konsole der aktuellen Version erfordert eine kurze Eingewöhnung, denn die Reihenfolge der Profile-Elemente wurde einem aufgabenorientierten Workflow angeglichen. Damit wird die Arbeit ein wenig intuitiver – wer mag, kann aber mit einem Mausklick die gewohnte, alphabetische Reihenfolge wieder herstellen.
Der Remote-Management-Client in der Version 7.8 wurde aktualisiert und unterstützt nun FIPS-gemäße Verbindungen über SSL. Bemerkbar machen sich einige Verbesserungen der Performance und Zuverlässigkeit. Remote-Control beziehungsweise -Management ist vollständig und ebenfalls vorbildlich im Produkt integriert und steht dem Administrator über jeden Java-fähigen Browser zur Verfügung. Neben einer Desktopfernsteuerung und einem Dateitransfer bietet das Programm viele Funktionen für ein Remote-Management von Diensten, Prozessen und Treibern, des Dateisystems und der Registrierung, der installierten Anwendungen und DLLs. Selbstverständlich sind Remote-Neustarts ausführbar und der Administrator erhält Zugriff auf die Remote-Befehlszeile.
Die größte Neuerung in Desktop-Authority 7.8 ist eine neue Spyware-Detection- und -Removal-Engine (SDR). Diese Engine wurde von einem der führenden Anti-Spyware-Hersteller, Sunbelt Software, entwickelt. Sie führt tiefere Scans durch und enthält eine deutlich größere Signaturen-Datenbank. Der Sunbelt-Counterspy-Agent durchsucht Speicher und Festplatten in Echtzeit nach einigen Tausend Bedrohungen. Aber leider, leider ist auch die SDR-Engine eine optionale Komponente. Wer sie zusätzlich einkauft, profitiert immerhin von der Sunbelt-Threatnet-Community, die neue Bedrohungen bei deren Erscheinen entdeckt und darüber berichtet.
Das Programm speichert Desktop-Autority-Konfigurationen gemeinsam mit Desktopinventardaten in einer SQL-Datenbank (beispielsweise Microsoft-SQL-Express). Um aus dieses rohen Daten brauchbare Informationen zu machen, bietet Desktop-Authority eine Menge vorgefertigte Berichte, die der Administrator mit Hilfe des grafischen Reporting-Tools leicht eigenen Bedürfnissen anpassen kann. Ohne komplizierte SQL-Queries schreiben zu müssen, erzeugt der Administrator mit diesem Werkzeug schnell auch komplett neue Berichte.
Die Installation von Desktop-Authority ist einfach geblieben. Der Administrator muss lediglich darauf vorbereitet sein, im Installationsverlauf ein paar Informationen einzugeben, darunter die für verschiedene Dienste zu nutzenden Benutzerkonten. Domänencontroller erkennt das Installationsprogramm automatisch. Auf Wunsch installiert es darauf gleich die notwendigen Services und Programme zur Verteilung an die Clients.