CRN: Welche Rolle spielt die Weiterentwicklung von künstlicher Intelligenz?
Fallmann: Künstliche Intelligenz ist ein brandaktuelles Thema, das uns schon seit unserer Firmengründung 2005 begleitet. Erste erfolgreich umgesetzte Anwendungsfälle gibt es genügend. Die Anwendung für den Unternehmensalltag steht dennoch am Anfang. Insight Engines arbeiten bereits erfolgreich mit Formen der künstlichen Intelligenz. Das Lernen von Arbeitsweisen und Ereignissen aus der Vergangenheit durch Machine Learning und Deep Learning verhilft vielen Unternehmen schon etwa zu einem vollautomatisierten Posteingang.
CRN: Wie ist damit umzugehen, dass die zunehmende Etablierung von künstlicher Intelligenz Arbeitsplätze bedroht?
Fallmann: Man kann nicht leugnen, dass sich Aufgabenbereiche im Verlauf der digitalen Transformation verändert haben. Intelligente Systeme sind heutzutage schon so weit entwickelt, dass sie neben produzierenden Arbeiten wie Fließbandfertigungen sogar schon Bürotätigkeiten ausführen können. Ihr Ziel ist es aber nicht, Mitarbeiter zu ersetzten, sondern zu unterstützen, zum Beispiel Fachkräfte bei Routinetätigkeiten, damit diese für knifflige und anspruchsvolle Aufgaben freigespielt sind. Künstliche Intelligenz, wie auch andere Technologien in der Vergangenheit, verändern natürlich auch die Arbeitswelt. Lebenslanges Lernen und Veränderung verstehe ich aber als wichtige Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Arbeitswelt und Gesellschaft. Eine Bedrohung von Arbeitsplätzen sehe ich darin nicht, eine Veränderung der Tätigkeiten und Arbeitsfelder natürlich schon.
CRN: Wird die Digitalisierung irgendwann abgeschlossen sein? Was kommt danach?
Fallmann: Das ist eine gute Frage, die ich mit einer Gegenfrage kommentieren möchte: Wird die Hausarbeit oder Gartenarbeit irgendwann abgeschlossen sein? Heute ist es so, dass die Unternehmen sich in unterschiedlichen Umsetzungsphasen befinden. Einige empfinden die Digitalisierung in ihrem Unternehmen als abgeschlossen, andere überlegen gerade, in welchen Bereichen es sinnvoll sein könnte. Wieder andere haben sich noch keine großen Gedanken gemacht. Fakt ist, dass die Ressource Wissen immer mehr an Bedeutung gewinnen wird und so auch der nachhaltige und effiziente Einsatz von Daten.