Der E-Commerce-Plattformbetreiber Ebay übernimmt den Open Source Shopsoftware-Hersteller Magento. Die Software soll künftig innerhalb von Ebays neu geschaffener X.Commerce-Gruppe weiterentwickelt werden. Mit der Akquisition will Ebay seinen Anspruch als ganzheitlicher E-Commerce-Konzern unterstreichen.
Als das Open Source Shopsystem Magento 2010 ein Investment im zweistelligen Millionenbereich bekanntgab, sorgten Gerüchte, bei dem Investor könnte es sich um Paypal handeln, für Aufsehen (CRN berichtete). Mit der Erklärung »Nach einer Minderheitsbeteiligung im vergangenen Jahr hat Ebay beschlossen, 100 Prozent der ausstehenden Anteile an Magento zu übernehmen«, sorgt der Paypal-Mutterkonzern nun für Klarheit. Was auf den ersten Blick nach einem ungewöhnlichen Schritt aussieht, entbehrt innerhalb der Ebay-Strategie nicht einer gewissen Logik. Bereits in den letzten Jahren hatte der E-Commerce-Konzern schrittweise Schnittstellen zu seiner Plattform sowie zum Bezahldienst Paypal offengelegt. Zusammen mit Magento werden diese künftig Ebays neu geschaffene X.Commerce Gruppe bilden.
»Technologie-getriebene Innovation verwischt die Grenzen zwischen Online- und Offline-Handel. Das verändert die Art und Weise, wie Konsumenten einkaufen und ermöglicht es Händlern aller Größe von diesen Neuentwicklungen zu profitieren«, erklärt Ebay-Chef John Donahoe zu der Übernahme. Nach der Offenlegung der Schnittstellen von Ebay und Paypal habe das Unternehmen erfahren, dass Entwickler nicht lediglich einzelne Payment- oder E-Commerce Module wünschten. Vielmehr bestehe großes Interesse an einem umfassenden Instrumentarium, das es ermögliche komplette Einkaufswelten zu erschaffen. »Wir glauben fest daran, dass wir mit der Akquisition von Magento und dem Launch unserer X.Commerce Gruppe den Bedürfnissen von Entwicklern in aller Welt entsprechen und auf diese Weise die Einkaufsmöglichkeiten für Händler wie Kunden weiterentwickeln.«