Ausgebuchtes Messegelände, strahlender Sonnenschein und die Strahlkraft einiger großer Marken – trotzdem verlief die erste IFA unter dem neuen Messeveranstalter noch holprig. Für die Aussteller ist bei der Organisation noch viel Luft nach oben. Gut eingespielt zeigte sich dafür der Reseller Park.
Nach dem noch etwas gebremsten Neustart im vergangenen Jahr und heftigen Querelen sollte die IFA 2023 endlich wieder in altem Glanz erstrahlen. Außerdem wollte die Traditionsmesse dieses Jahr eine gelungene Generalprobe für das 100-jährige Jubiläum im kommenden Jahr abgeben.
So ganz geglückt ist das allerdings nicht. Zwar war die Messe im Vergleich zum Vorjahr deutlich besser gebucht und besucht. Rund 182.000 Fachbesucher aus 138 Ländern zählte die Gfu am letzten Messetag. Die letzte Vor-Corona-IFA hatte 2019 noch 245.000 Besucher angezogen.
Laut Messechef Oliver Merlin waren die 26 Hallen mit 130.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und mehr als 2.000 Austellern ausgebucht. Tatsächlich gab es aber noch so einige Freiflächen mit großzügigen Sitzgelegenheiten und ungenutzte Standfläche. In vielen Hallen waren die Stände sehr luftig arrangiert. Alles in allem kein Vergleich zu den Hochzeiten bis 2019, als die IFA aus allen Nähten platzte und Fläche außerhalb des Messegeländes dazunehmen musste.
Organisation lässt Luft nach oben
Zur Organisation durch die neue IFA Management GmbH, hinter der der britische Event-Riese Clarion und die Gfu stehen, hagelte es Kritik. Viele Aussteller bemängelten die schlechte Erreichbarkeit, fehlende (deutsche) Ansprechpartner sowie ein undurchsichtiges Dickicht von verschiedenen Ticketkategorien. Die gesamte Kommunikation und Vertragsgestaltung lief ausschließlich auf Englisch. Auch dringliche Fragen wurden erst nach Tagen, Wochen oder gar nicht beantworteten. „Als Schulnote würde ich dafür eine 5 Minus geben“, so ein Aussteller im Gespräch mit connect professional. Was dagegen blitzschnell funktioniert habe, seien die Frühbucherangebote, die auch den Ausstellern im Reseller Park noch vor IFA-Beginn zugestellt wurden – zu buchen direkt bei der Messe.
„Wir hatten weniger als acht Monate Zeit, um uns vorzubereiten. Das Team der IFA Management GmbH hat ein echtes Wunder vollbracht und eine wunderbare und inspirierende IFA auf die Beine gestellt“, erklärte Messechef Merlin in seinem Abschluss-Statement. „Ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben: Wir haben die IFA von einer Messe für Consumer Electronics und Haushaltsgeräte zu einem inhaltsschweren Erlebnis für alle gemacht“. Die Aussichten für das nächste Jahr seien vielversprechend, so Merlin: „Viele Unternehmen haben bereits ihre Zusage für die IFA 2024 gegeben.“