Das bezahlt Google an Apple

Eine Milliarde für Google-Suche unter iOS

22. Januar 2016, 14:58 Uhr | Lars Bube
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Im Rahmen eines Patentstreits zwischen Google und Oracle sind einige interessante Zahlen aus dem geheimen Inneren des Suchmaschinenkonzerns an die Öffentlichkeit geraten.

Die internen Zahlen werden bei Google für gewöhnlich ähnlich gut gehütet wie die genaue Zusammensetzung des Such-Algorithmus. So vermeldete das Unternehmen für das dritte Quartal 2015 zwar einen Umsatz von knapp 18,7 und einen Gewinn von fast vier Milliarden US-Dollar. Zu dessen Herkunft war bisher allerdings lediglich bekannt, dass der Löwenanteil aus Werbeeinnahmen stammt. Durch eine Panne bei einem Patentrechtsstreit zwischen Google und Oracle um Java bekommt die Öffentlichkeit jetzt allerdings erstmals einige genauere Einblicke in das Unternehmen. Trotz eines Löschwunsches seitens Google hatte das zuständige US-Gericht die Unterlagen aus dem Prozess mit aufschlussreichen Interna aus Versehen in vollem Umfang auf seiner Webseite veröffentlicht.

Laut den darin von Oracles Anwälten vorgebrachten Zahlen hat das mobile Betriebssystem Android Google seit seinem Start vor sieben Jahren Umsätze von mehr als 30 Milliarden Dollar in die Konzernkassen gespült. Ein Großteil davon stammt aus Googles Provision für Verkäufe im Play Store sowie Werbeeinblendungen in Apps. Der amerikanische Medienkonzern Bloomberg schätzt den daraus erzielten Gewinn auf rund 22 Milliarden Dollar. Auch wenn das im Vergleich zum Gesamtumsatz des Unternehmens beinahe schon »Peanuts« sind, stützen diese Zahlen dennoch Oracles Argumentation, wonach die kostenlose Verteilung des Betriebssystems keineswegs nur altruistischen Motiven geschuldet ist. Damit erhofft sich Oracle eine höhere Entschädigungszahlung vom Patentgericht zugestanden zu bekommen.

Ein weiteres pikantes Detail aus den Gerichtsunterlagen betrifft die Integration von Googles Suchmaschine in Apples mobilem iOS-Betriebssystem auf iPhones und iPads. So soll Google 2014 eine Milliarde Dollar an Apple überwiesen haben, um weiterhin die Standard-Suchmaschine auf dessen Geräten zu bleiben. Darüber hinaus bekommt Apple laut den Unterlagen seither 34 Prozent aller über die Suchmaschine auf seinen Geräten von Google erzielten Umsätze. Wie lange der Deal gilt, geht aus den Unterlagen allerdings nicht hervor. Inzwischen hat das Gericht seinen Fehler bemerkt und den öffentlichen Zugang zu den Dokumenten gesperrt. Allerdings wurden sie zuvor schon von zahlreichen Medien eingesehen und kopiert.


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