Studie: Open-Source-Software

EU-Studie: Open-Source-Software ist gleichwertig

12. September 2007, 8:36 Uhr | Bernd Reder

Den Vergleich mit kommerziellen Programmen wie »Windows«, »Office« oder »Oracle« muss Open-Source-Software nicht scheuen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Europäischen Kommission.


Die meisten Programmierer von Open-Source-Software stammen aus Europa.

Demnach ist Open-Source- und freie Software (»Floss«, Free/Libre/Open Source Software) kommerziellen Produkten in Bezug auf den Funktionsumfang ebenbürtig. Zudem könnten Anwender durch den Einsatz von »Floss« bis zu 36 Prozent der Kosten einsparen, die sie für die Entwicklung oder das Anpassen von kommerzieller Software aufwenden müssen.

Frei verfügbare Programme sind vor allem in Europa beliebt. Laut der Studie setzten im Jahr 2005 rund 40 Prozent der europäischen Unternehmen freie Software ein. Weitere 8 Prozent wollten 2006 Pilotprojekte aufsetzen.

Allerdings scheint noch in gewisser Vorbehalt gegenüber Floss vorhanden zu sein: 70 Prozent der Anwender nutzten diese Form von Programmen nicht in unternehmenskritischen Bereichen.

Zwei Drittel der Open-Source- und frei verfügbaren Software wird von Einzelpersonen entwickelt, rund 15 Prozent von Firmen. Den Rest (20 Prozent) steuern andere Institution bei, etwa Universitäten oder öffentliche Einrichtungen.

Zu den am beliebtesten Floss-Programmen gehören Web-Server und Server-Betriebssysteme, speziell auf Basis von Linux. Beispiele dafür sind »Apache« und »Tomcat«. Im Bereich Office-Anwendungen hat sich »Open Office« als führende Floss-Software etabliert.

Ein Manko der Studie: Weil für einige Bereiche aktuelles Zahlenmaterial fehlte, griffen die Autoren teilweise auf ältere Daten zurück, etwa aus dem Jahr 2002.

Die Studie trägt den Titel »Economic impact of open source software on innovation and the competitiveness of the Information and Communication Technologies(ICT) sector in the EU«.

Sie hat einem Umfang von 287 Seiten. Das PDF-Dokument steht kostenlos zum Download zur Verfügung.

Link zur EU-Studie


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