Social Networks

Facebook startet automatische Gesichtserkennung

8. Juni 2011, 13:31 Uhr | Lars Bube

Nach einer Probephase in den USA rollt Facebook seine Gesichtserkennungsfunktion nun auch in Deutschland aus. Wer jedoch nicht will, dass Facebook-Freunde auf Fotos automatisch erkannt und markiert werden, muss die Option selbst deaktivieren.

Bei Facebook wird der Name jetzt noch mehr Programm: Künftig kann das Social Network auch in Deutschland die Gesichter von Freunden auf hochgeladenen Fotos automatisch erkennen und zuordnen. Wenn dabei ein Bekannter aus dem Netzwerk erkannt identifiziert wird, schlägt Facebook dem Nutzer vor, den Kontakt im Foto zu verlinken. Seit Mitte Dezember ist diese Funktion bereits in den USA in das Netzwerk integriert, jetzt wird sie auch in anderen Ländern ausgerollt.

Doch was als praktische Hilfe zur Verknüpfung mit Freunden und ihrem ausufernden Fundus an Bildmaterial gedacht ist, stößt nicht überall unbedingt nur auf Gegenliebe. Denn als hätte es diese Diskussion in der Vergangenheit gerade bei Facebook nicht schon oft genug gegeben, hat das Netzwerk die Funktion wieder einmal so eingestellt, dass sie im Normalfall aktiviert ist. Wer also nicht will, dass die Software sein Konterfei auf Bildern aus dem digitalen Freundeskreis durchleuchtet, muss das zuerst selbst in den Sicherheitsoptionen so einstellen.

Dieses erhebliche Manko hatte der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar bereits zum Start des Dienstes in den USA deutlich kritisiert und Verbesserungen gefordert: »Es darf nicht sein, dass Nutzer des Dienstes befürchten müssen, künftig auf allen, gerade von dritten Personen eingestellten Bildern aufgerufen zu werden. Ohne eine Einwilligung der Betroffenen darf dies nicht geschehen«. Facebook hat sich nun jedoch über diese Bedenken hinweggesetzt und das Feature auch in Deutschland wie gehabt umgesetzt; anders als beispielsweise Google, das seine Gesichtserkennungssoftware aus Datenschutzrechtlichen Bedenken vorerst nicht freischalten will. Zu groß ist das Risiko, dass so verknüpfte Datensätze in die falschen Hände geraten und Kriminellen und Fälschern damit Tür und Tor öffnen.


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