Desktop-Software: Ubuntu

First-Look-Test: Ubuntu 6.10 Desktop

12. September 2007, 0:44 Uhr | Andreas Stolzenberger

Die Administratoren müssen ihre Desktops auf das Vista-Update vorbereiten -- oder gleich den Umstieg auf Linux planen. In den Real World Labs Poing ist die Entscheidung gefallen – zugunsten von »Ubuntu«.

Den Administratoren regulärer Büro-Desktops stehen zwei große Updates ins Haus: »Windows Vista« und »Office 2007«. Beide Softwarepakete versprechen massive Änderungen der Bedienung, ohne dafür im Gegenzug wirklich nutzbare Vorteile einzuführen.

Microsoft hat sich zudem ein paar neue Mechanismen ausgedacht, um sich vor Raubkopien zu schützen. So müssen Administratoren großer Netzwerke künftig auch Volumen-Lizenzen aktivieren, und das nicht nur einmal.

Wer nicht möchte, dass Vista per WGA-Tool dauern über das LAN Microsoft kontaktiert, muss sich einen Aktivierungsserver im lokalen LAN einrichten.

Während Vista im Großen und Ganzen wie XP mit ein paar zusätzlichen, überflüssigen grafischen Gimmicks arbeitet, kommt Office 2007 mit einem komplett runderneuertem Benutzerinterface daher.

Die neuen Multifunktionsleisten versprechen eine leichtere Bedienung. Anwender, die sich an bestehende Office-Programme gewöhnt haben, kommen anfangs mit Office 2007 nur schwer zurecht und müssen umlernen.

Linux statt Windows auf dem Desktop

Eine Option ist der Umsteig auf Linux, für den sich nun auch die Real-World Labs Poing entschieden haben. Für weitere Tests von Windows-Clients muss künftig die Vmware-Workstation herhalten.

Als Distribution setzt Network Computing auf Ubuntu 6.10, da diese sehr viel Komfort bei Installation und Wartung offeriert.

Die Umstellung beginnt mit drei Notebooks und drei Arbeitsstationen. Die Installation verläuft sowohl auf Rechnern mit x86- als auch x86-64-Architektur ohne Probleme.

Die Stationen mit aktuellen Grafikkarten erhalten die kommerziellen Treiber von ATI und Nvidia. Der ATI-Treiber erkennt dabei zwar die Fire-GL-Karte des IBM Thinkpad T43p, liefert dazu aber nur eine ungenügende Open-GL-Unterstützung.

Besser sehen die Nvidia-Treiber aus, welche sowohl auf x86- als auch x86-64-Desktops und Notebooks mit Dual-Head-Support und voller Open-GL-Unterstützung laufen.

Die Pakete »network-manager-gnome« und »network-manager-pptp«sorgen für die LAN-, VPN- und WLAN-Anbindung.

Für Office-Aufgaben setzt Network Computing die Textverarbeitung »Abiword« und »Open-Office-Calc« ein. Als Mailprogramm dient Mozilla-Thunderbird. Die Programme kommen mit vorhandenen Daten zurecht.

Fazit: Der erste Schritt der Migration zu Ubuntu-Linux-Desktops verlief in den Real-World Labs Poing einfacher als erwartet. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Windows-Alternative den Redaktionsalltag problemlos übersteht.

Produkt: Ubuntu Linux Desktop

Charakteristik: freie Linux-Distribution

Preis: kostenlos verfügbar

www.ubuntulinux.com


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