Die Spielebranche ist bisher zwar von der Finanzkrise weitgehend verschont geblieben. Doch Jobkürzungspläne bei großen Game-Studios wie Electronic Arts zeigen, dass auch die Gaming-Industrie nicht gegen die Krise immun ist.
Electronic Arts gilt als einer der weltweit größten Publisher und Entwickler von Spielen. Das Unternehmen hat bereits vor einiger Zeit angekündigt, bis Ende März 1.000 Mitarbeiter entlassen zu müssen. Auf der derzeit in San Francisco statt findenden Game Developers Conference (GDC) ist US-Medienberichten zufolge ebenfalls eine zunehmend verhaltene Stimmung innerhalb der Branche spürbar.
»Wir haben unsere Erwartungen im Vergleich zu den 18.000 Besuchern im Vorjahr in diesem Jahr nach unten revidiert. Wenn Spielestudios ihre Budgets kürzen, werden Ausgaben für Reisen und Weiterbildung als erstes über Bord geworfen«, so Meggan Scavio, Leiterin des GDC-Event.
»Am deutschen Markt hat die Games-Industrie bislang keine Auswirkungen der Finanzkrise zu spüren bekommen«, erklärt dagegen EA-Sprecher Martin Lorber. Die Umsätze mit Computer- und Videospielen seien im vergangenen Jahr sogar auf ein neues Rekordniveau geklettert. »Das Jahr 2008 war für die Branche überaus erfolgreich. Die ersten Zahlen aus diesem Jahr bestätigen, dass sich dieser Aufwärtstrend weiter fortsetzen wird«, betont Lorber. Die angekündigten Jobkürzungen bei EA seien nicht als unmittelbare Konsequenz der globalen Wirtschaftsprobleme zu sehen.
Angesichts des starken Trends zu familien- und gelegenheitstauglichen Games können Spielestudios mit ihren Produktionen heute zwar ein Millionen-Publikum erreichen. Blockbuster-Titel mit ausgereifter Handlung, anspruchsvollem Design und neuester Hochglanz-Grafik hätten aber gleichzeitig auch den finanziellen Aufwand deutlich in die Höhe getrieben. »Der Aufwand, der mittlerweile für einige Produktionen betrieben wird, ist bereits nahezu mit dem eines Hollywood-Films vergleichbar«, so Lorber.