Nach Absatzdesaster im ersten Halbjahr

Gamesbranche will im zweiten Halbjahr durchstarten

31. Juli 2009, 12:08 Uhr | Joachim Gartz
Der einstige Underdog Nintendo ist gegenüber Sony und Microsoft zum Weltmarktführer aufgestiegen. Doch auch Nintendo musste im ersten Halbjahr 2009 erhebliche Gewinneinbußen hinnehmen.

Optimistischer Blick in die Zukunft: Pünktlich zum Start der Games Convention Online in Leipzig erwarten die Hersteller, dass sich das Absatzdesaster der Branche aus dem ersten Halbjahr nicht wiederholen wird.

Die Videospielbranche hat im ersten Halbjahr 2009 ein regelrechtes Absatzdesaster hinnehmen müssen. Die Gaming Industrie reagiert offensichtlich sensibler auf konjunkturelle Turbulenzen als bisher angenommen. Doch nun wollen die Hersteller wieder so richtig durchstarten.

Im ersten Halbjahr 2009 entwickelten sich die Verkaufszahlen von Spielen und Konsolen stark rückläufig. Dies zeigt sich auch an den negativen Aktienkursen von Spielentwicklern wie Electronic Arts, Activision oder Take-Two. Selbst der marktführende Konsolenhersteller Nintendo hat mehr als enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt. Der massive Einbruch der Branche ist jedoch nicht ausschließlich auf die Krise und eine wirtschaftlich bedingte niedrigere Nachfrage zurückzuführen.

»Das geringere Wachstum im ersten Halbjahr 2009 erklärt sich auch dadurch, dass ein Jahr zuvor eine ganze Reihe von sehr großen Titeln neu erschienen ist, während sich die Neuerscheinungen nun gleichmäßig über das Jahr verteilen«, erklärt Martin Lorber, Sprecher von Electronic Arts Deutschland. Es sei allerdings davon auszugehen, dass sich der Markt für Computer- und Videospiele im Gesamtjahr 2009 durchaus positiv entwickeln werde. Obwohl die Absatzzahlen des Sektors nach Angaben der Marktforscher von NPD allein im Juni um über 30 Prozent geschrumpft sind, rechnet EA mit einer Erholung in den kommenden Monaten. »Wir haben ein starkes Line-up und gehen davon aus, dass wir ein sehr gutes zweites Halbjahr haben werden«, so Lorber.

Ähnlich optimistisch blickt der japanische Konsolenhersteller Nintendo in die Zukunft. Trotz eines Gewinneinbruchs um über 60 Prozent auf 42,3 Milliarden Yen (rund 316 Millionen Euro) hält der Konzern an seiner Gewinnprognose von 300 Milliarden Yen fest. Dabei steuerten die Japaner bislang noch vergleichsweise sicher durch die Krise und stiegen gegenüber den Konkurrenten Sony und Microsoft zum Weltmarktführer auf. Der Mangel an Neuerscheinungen ließ den Absatz der Nintendo Wii dennoch um knapp drei Mio. Stück auf 2,23 Millionen Geräte einbrechen, weshalb in der Branche bereits über mögliche Preissenkungen gemunkelt wird.


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