Die Angst vor neuer Arbeitsplatzkonkurrenten lässt immer mehr Menschen gewaltsam gegen Roboter vorgehen.
In vielen Branchen wie der Automobilindustrie sind Roboter in der Fertigung unverzichtbar. An die blechernen Fabrikarbeiter hat man sich mittlerweile gewöhnt. Jetzt schicken sich Roboter an, weitere Lebens- und Arbeitsbereiche zu erobern und ihren menschlichen Kollegen weit mehr als nur mechanische Arbeiten abzunehmen. Bis 2022 werden Smart Machines und Roboter hochqualifizierte Fachkräfte bei Tätigkeiten in den Bereichen Medizin, Recht und IT ersetzen, prognostizieren die Marktforscher von Gartner. Nicht nur vielen Erwerbstätigen macht diese Entwicklung Angst. Experten sehen durch die digitale Revolution in Deutschland zehn Millionen Arbeitsplätze gefährdet.
Auch im smarten Heim machen sich Roboter breit. Derzeit noch in Form von eifrigen Saug- und Fensterputzrobotern, aber auch digitale Butler und Hausmädchen stehen schon in den Startlöchern. Droht die in einigen Hollywood-Filmen schon vorweggenommene totale Übernahme?
Derzeit sieht es allerdings eher so aus, als wäre nicht der Mensch, sondern der Blechkamerad das gefährdete Wesen. Denn die Übergriffe auf Roboter häufen sich, seit vor zwei Jahren der Roadtrip des sympathischen Anhalters »Hitchbot« ein tragisches Ende nahm. Der kleine Roboter war zuvor durch Deutschland und Kanada getrampt und hatte dabei zahlreiche freundschaftliche Begegnungen mit Menschen festgehalten. Ob sich währenddessen die Stimmung gegen Roboter gewandelt hat oder er seinem letzten Fahrer dermaßen auf den Senkel gegangen war, dass der ihn in seine Einzelteile zerlegte, lässt sich nicht mehr feststellen. Jedenfalls ereilte ihn auf seinem letzten Trip durch die USA schon nach wenigen Tagen sein Schicksal.
Dabei hatte Hitchbot niemandem seinen Arbeitsplatz weggenommen, noch jemanden bespitzelt oder gar zur Einhaltung von Vorschriften ermahnt. Letzteres wird bereits von Polizisten, Parkwächtern oder Politessen nur ungern akzeptiert. Was unbewaffneten und nicht durch Beamtenstatus geschützten Robotern künftig droht, lässt sich daher erahnen.
So wurde kürzlich im Silicon Valley ein Parkplatz-Roboter übel verprügelt, der einen Angetrunkenen zur Ordnung rufen wollte. Der RoboCop kann 300 Nummerntafeln pro Minute scannen und ein 360-Grad-Video erzeugen, das live gestreamt werden kann. Sich gegen einen Randalierer verteidigen kann er leider nicht.