Ducki verweist darauf, dass die Digitalisierung einen massiven Bedarf an Weiterbildung sowie Neu- und Nachqualifizierung auslöst, damit die Fähigkeiten der Beschäftigten den Arbeitsanforderungen gewachsen bleiben. Jens Martin Hoyer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, bestätigt das: "Lebenslanges Lernen wird durch die Digitalisierung wichtiger denn je."
Unternehmen können ihre Beschäftigten darüber hinaus durch Angebote des Betrieblichen Gesundheitsmanagements unterstützen, das von Krankenkassen durchgeführt wird. "Die AOK ist hier seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Im Zuge der Digitalisierung verändern wir auch unser Betriebliches Gesundheitsmanagement und greifen digitale Techniken auf", so Hoyer. Eines dieser Angebote ist das Onlineprogramm "Gesund führen", bei dem die Teilnehmer in sechs individuell durchführbaren Modulen ihr Führungsverhalten reflektieren, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern, und lernen, sich auch um die eigene Gesundheit zu kümmern.
Der Fehlzeiten-Report 2019 enthält zusätzlich detaillierte Arbeitsunfähigkeitsanalysen auf der Grundlage der Daten von 13,9 Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmern, die 2018 in mehr als 1,6 Millionen Betrieben beschäftigt waren.
Entsprechend dieser Daten ist der Krankenstand bei den erwerbstätigen Mitgliedern der AOK 2018 um 0,2 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent gestiegen. Dabei bezeichnet der Krankenstand den Anteil der im gesamten Jahr 2018 angefallenen Arbeitsunfähigkeitstage am Kalenderjahr. Damit hat jeder AOK-versicherte Beschäftigte im Durchschnitt 19,9 Tage aufgrund einer ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung am Arbeitsplatz gefehlt (2017: 19,4 Tage je AOK-Mitglied).
Nachdem bereits 2017 eine Erkältungswelle zu beobachten war, hat die erneute Erkältungswelle Anfang des Jahres 2018 zu weiter steigenden Fehlzeiten geführt. Die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund akuter Infektionen der oberen Atemwege – hierunter fallen die Erkältungskrankheiten – lag bei 3,5 Tagen je AOK-Mitglied und stieg damit um 10,5 Prozent (0,2 Tage) im Vergleich zum Vorjahr an. Am häufigsten waren Atemwegserkrankungen (52,8 Fälle je 100 AOK-Mitglieder) und Muskel-Skelett-Erkrankungen (34,2 Fälle je 100 AOK-Mitglieder). Psychische Erkrankungen traten bei 11,4 Fällen je 100 AOK-Mitglieder auf. Allerdings ist die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen in den letzten zehn Jahren konstant angestiegen, zwischen 2009 und 2018 um 64,2 Prozent. Außerdem führen diese Erkrankungen zu langen Ausfallzeiten. Mit 26,3 Tagen je Fall dauerten sie 2018 mehr als doppelt so lange wie der Durchschnitt mit 11,8 Tagen je Fall.